Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kölner TraditionsladenBastelgeschäft Labbé schließt seine Pforten

Lesezeit 2 Minuten

Acryl- und Fensterfarbe ist noch vorhanden, beim Leim wird es schon eng. Nur noch ein paar Tage läuft der Ausverkauf im Bastelbedarfgeschäft Labbé.

Köln – In vielen Regalen herrscht bereits gähnende Leere. Da, wo sich bis vor wenigen Tagen Bastelbedarf, Knete, Acryl- und Fensterfarben, Drähte und Pappen in verschiedensten Farben und Stärken, Buntstifte in allen möglichen Farben und Dicken stapelten, schauen die Kunden nun auf graue Regalbretter. Mit Labbé schließt in den nächsten Tagen eine Kölner Institution im Bereich Bastelbedarf und kreative Ideen für Kinder endgültig ihre Pforten. Neben dem Kölner Geschäft schließt auch die Düsseldorfer Filiale des in Bergheim ansässigen Verlags, der neben Material auch etliche Bücher mit kreativen Ideen und Anleitungen anbietet. Was bleibt, ist das Online-Geschäft und das Bestelltelefon.

„Wir haben Generationen von Kindern glücklich gemacht“, ist sich Tanja Hartmann-Ziegler sicher, die seit 17 Jahren bei Labbé als Verkäuferin arbeitet und auch etliche Workshops geleitet hat, in denen Kinder lernten, wie man aus alten Zeitungen Hüte baut oder wie man einen richtig gut fliegenden Papierflieger zusammenfaltet.

Aber nicht nur für Kinder ist die Schließung ein großer Verlust. „Unsere Stammkunden waren vor allem Lehrer und Lehrerinnen. Für die hatte der Laden natürlich den Vorteil, dass sie sich die Materialien für ihren Unterricht genau anschauen und auch anfassen konnten“, erklärt Hartmann-Ziegler.

Eigentlich war der Ausverkauf bis zum 17. Dezember terminiert. „Aber Sie sehen ja selbst“, sagt die Verkäuferin und deutet in das fast leer gekaufte Ladenlokal. Spätestens Mitte nächster Woche seien auch die restlichen Artikel, die alle mit einem 30 prozentigen Rabatt über die Ladentheke gehen, verkauft.

„Hallo, das ist aber schade“, sagt eine Kundin, als sie die Albertusstraße 13 betritt. Wie es denn nun weitergehe, will sie wissen, immerhin kaufe sie schon seit Jahren bei Labbé ein. „Unser Bestelltelefon und den Online-Shop wird es weiterhin geben“, teilt ihr Tanja Hartmann-Ziegler mit. Das sei aber nicht dasselbe, merkt die Kundin an. „Hier kann man die Sachen wenigstens mal anfassen und ein Gefühl für das Material entwickeln “, sagt sie ein wenig enttäuscht.

Die erste Kölner Filiale wurde 1958 auf der Aachener Straße eröffnet. Später ging es dann in das langjährige Ladenlokal auf der Richard-Wagner-Straße, das vor viereinhalb Jahren verlassen wurde. Das Haus, in dem sich der Laden befand, stand zum Verkauf. Es blieb nur die Verkleinerung oder der Umzug. Der Verlag entschied sich für Letzteres und zog in die Albertusstraße, wo nun die Pforten schließen.