Malou Lovis Kreyelkamp (26) spielte wochenlang mit den Kaulitz-Brüdern in ganz Europa. Wie die Stars persönlich sind und was hinter dem ersten Album der Sängerin steckt.
„Einfach total verrückt“Kölner „The Voice“-Gewinnerin spielt auf der Tour von Tokio Hotel

Malou Lovis Kreyelkamp (M.) gewann 2023 bei The Voice of Germany für das Team von Bill (l.) und Tom Kaulitz (r.).
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Die Erscheinung Ihres ersten Albums und die Tour mit Tokio Hotel: Bei Ihnen kam in letzter Zeit viel zusammen. Wie fühlt sich das alles auf einmal an?
Das ist wirklich viel auf einmal, einfach total verrückt. Ich glaube, weil so viel gleichzeitig passiert, dauert es auf jeden Fall, bis ich das alles verarbeitet habe.
Was ist das für ein Gefühl, mit zwei so bekannten Personen wie den Kaulitz Brüdern unterwegs zu sein und wie sind die beiden privat?
Es ist total surreal. Ich kenne die Beiden durch „The Voice of Germany“ schon seit 2023 und sie sind absolut entspannt. Wenn ich sie auf dem Gang sehe, wirken sie einfach wie zwei liebe Menschen, die mich unterstützen. Wenn ich jedoch auf die Bühne komme und sehe, was da für ein großes Publikum wartet, dann realisiere ich erst, mit wie bekannten Menschen ich hier unterwegs bin. Auch Georg, Gustav und der Rest vom Team gibt einem einfach ein gutes Gefühl, das motiviert mich total.
Wie sieht Ihr Alltag auf Tour gerade aus?
Wenn wir „Showtage“ haben, müssen wir entweder morgens noch ein paar Stunden fahren oder wir sind schon vor Ort. Meist treffen wir dann zwischen 12 und 13 Uhr an dem Veranstaltungsort ein. Ich habe oft noch ein bisschen freie Zeit, um mir die Stadt anzugucken oder noch etwas Kleines zu unternehmen. Nachmittags beginnen wir damit, uns für die Show fertigzumachen. Um 18 Uhr ist Soundcheck. Anfangs habe ich noch bei dem Soundcheck von Tokio Hotel mitgemacht, weil ich einen ihrer Songs mitsinge. Zwischendurch essen wir noch was vom Catering, vor der Show bekomme ich wegen der Aufregung in der Regel nur eine Kleinigkeit runter. „Showtime“ ist um rund 20 Uhr.
Läuft Tour bisher so, wie Sie es sich erhofft haben?
Ich finde, es läuft richtig gut. Ich konnte mir vorher nicht wirklich vorstellen, wie das wird, weil ich diese Erfahrung noch nie gemacht hatte. Was mich total überrascht hat, ist, dass ganz viele Leute mich kennen, vor allem in Städten wie Mailand oder Brüssel. An solchen Orten hätte ich niemals damit gerechnet, dass irgendwer weiß, wer als Vorband da ist – trotzdem haben sie alle „Malou“ gerufen.
Sie sind von Ihren Fernsehauftritten großes Publikum gewohnt. Werden Sie trotzdem noch nervös?
Definitiv, das ist nochmal was ganz anderes. Bei den ersten drei Shows am Anfang war ich extrem nervös. Mit der Zeit wird das immer mehr zur Routine, eine gewisse Nervosität bleibt aber.

Malou Lovis Kreyelkamp für ihre Single „Black Suits and Misery“ in der sie über den Druck singt, den Normen der Gesellschaft zu entsprechen.
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Worum dreht sich Ihr Album, das Anfang März erschien und mit dem Sie im Herbst erstmals auf eigene Tour gehen?
Es ist ein sehr persönliches Album und handelt von vielen der Geschichten, die mich entweder in den letzten Jahren oder generell in meinem Leben beschäftigt und begleitet haben – manche davon tun es immer noch. Eigentlich habe ich über ganz viele Beziehungen geschrieben, nicht nur über romantische Beziehungen, sondern auch über meine Beziehungen zu Freundinnen und Freunden. Meine Partnerin und meine Oma dienten ebenfalls zur Inspiration. Da das mein erstes Album ist, habe ich mir überlegt, dass es cool wäre, mich mit dem Album selber vorzustellen. Also habe ich das Wichtigste über mich darin verpackt, damit mich alle Hörerinnen und Hörer kennenlernen können.
Ziehen Sie aus der Tour-Erfahrung mit Tokio Hotel Inspiration für Ihre eigene Planung?
Ein bisschen schon: mit Hinblick auf den generellen Aufbau einer Tour und wen man alles im Team braucht. Von den Dimensionen her ist es aber natürlich nicht zu vergleichen. Momentan spielen wir vor drei- bis viertausend Leuten, bei mir kommen vermutlich eher 250 Leute. Was sich für mich bestätigt hat, ist die Liebe für das Touren. Ich hoffe sehr, nach allem noch in Kontakt mit den Kaulitz Brüdern bleiben zu können. Vor der Tour und zwischen „The Voice“ lag ein ganzes Jahr und trotzdem hatten wir in dem Zeitraum Kontakt. Es würde mich freuen, wenn das so weitergeht.