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Kölner Start-UpPortal will Partner der Apotheken sein

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Pionier-Arbeit für den Online-Versand über „arzneipost.de“ leistet die Viktoria-Apotheke an der Aachener Straße.

Köln – „Wir wollen Apotheken vor Ort mit unserem Online-Angebot stärken und mit ihnen eng zusammenarbeiten“, sagt der Geschäftsführer des Apotheken-Portals „arzneipost.de“, Daniel Kaufmann. Die Idee sei eine Familien-Gemeinschaftsproduktion gewesen. Kaufmann ist Informatiker, seine Schwester Stephanie Kaufmann leitet die Viktoria-Apotheke an der Aachener Straße. „Im Grunde ist Corona schuld. Wir wollten die vermehrten Anfragen in der Pandemie-Zeit nach Medikamenten-Botendiensten besser strukturieren und sind so auf das Konzept unseres Startups gekommen“, so Kaufmann weiter.

Seit August ist das Apotheken-Portal nun online. Allerdings können Kunden aktuell nur das Angebot der Familien-Apotheke nutzen. Richtig losgehen soll es erst ab dem 1. Januar kommenden Jahres. Dann werden laut Kaufmann mindestens zehn Apotheken aus dem Kölner Stadtgebiet auf dem Portal ihre Arzneimittel online anbieten. „Wir sind zur Zeit noch mit einigen ausgewählten Apotheken in Kontakt. Wie viele es dann zum Start sein werden, wird man dann sehen.“Bestehende Strukturen für den Versand genutzt.

Wie funktioniert der Versand?

Über eine Postleitzahlen-Suche und eine Arzneimittel-Auswahlliste (Angabe der PZN-Nummer oder des Artikelnamens) kann bei den jeweils gewünschten Apotheken online bestellt werden. Geliefert wird von Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr. Bestellungen werden jeweils bis 18 Uhr angenommen.

Bezahlt wird entweder über das Internet-Zahlsystem PayPal oder beim Boten in bar. Per Online-Bestellstatus kann nachverfolgt werden, ab wann das bestellte Medikament zuhause eintreffen wird. „Wir gewährleisten, dass mit dem Versand-Hinweis innerhalb von zwei Stunden der Bote eintrifft“, so Kaufman. Für den Botendienst zahlt der Kunde noch eine übliche Gebühr in Höhe von rund vier Euro, die ab einem Bestellwert von 19 Euro entfällt.

Das junge Startup-Unternehmen nutzt für sein Angebot bewusst bereits bestehende Strukturen. „Rund 90 Prozent der Apotheken verfügen heute schon über eigene Botendienste, die Angestellte oder der Apotheker selbst übernehmen“, so Kaufmann. Das sei auch eine Grundvoraussetzung, da man über eigene Botendienste nicht verfüge. Interessierte Apotheken können sich auf „arzneipost.de“ dann mit Zahlung einer Grundgebühr in dem Portal anmelden und somit ihren Kunden in Köln die gewünschten Arzneimittel online anbieten.Anders als bekannte Internet-Apotheken wie DocMorris oder Shop-Apotheke sei „arzneipost.de“ kein Konkurrent der Apotheken im Stadtgebiet, sondern Partner. „Wer sich in unserem Portal anmeldet, bekommt neben der Online-Handelsplattform auch digitale Möglichkeiten für Werbe- und Kundenbindungsaktionen“, erläutert Kaufmann. Dieses Basis-Angebot wollen wir zukünftig noch mit weiteren Marketing-Ideen erweitern“, so Kaufmann. Aber das sei noch Zukunftsmusik.

Das Familien-Startup will langsam wachsen. „Wir konzentrieren uns erst einmal auf Köln. Nach zwei Monaten werden wir dann sehen, wie es läuft“, so Kaufmann. Ziel sei es aber, den Online-Arzneimittel-Bestelldienst mittelfristig auch in anderen Städten zu etablieren.