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Karneval als Streaming-AngebotEnsemble der Röschen-Sitzung präsentiert virtuelle Show

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Sehr ernst und sehr lustig: Dada Stievermann als Sprecherin bei Röschen-TV

Köln – Alles an der Nachrichtensprecherin ist übertrieben. Die Klunker an den Ohren, das ausladende Collier. Und natürlich haben es die Menschen in der Maske sehr gut gemeint mit ihr und ordentlich Lippenstift und Lidschatten aufgetragen. „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserem heutigen Abendprogramm“, sagt sie betont langsam und deutlich mit ausladenden Mundbewegungen. So wird sie beginnen: die Röschen TV-Show.Die Karnevalisten der Röschensitzung werden als erste Karnevalsveranstalter ihre Sitzung als Online-Format produzieren. Ab dem 30. Januar wollen sie ihre jecke TV-Show als Streaming-Angebot bereitstellen, die technische Umsetzung wird die Kölner Firma „Geißendörfer & Leschinsky GmbH“ übernehmen. Ein Ticket kostet 15 Euro, wenn mehrere Menschen gemeinsam schauen, wird es teurer. „Wir bitten unsere Zuschauer um Fairness, damit nicht einer zahlt und zehn Menschen gucken“, wünscht sich Sitzungsorganisator Stephan Runge.

Ganz andere Möglichkeiten

Schon im Mai hatte das Ensemble der Sitzung die Idee zu einer rein virtuellen Lösung für die Corona-Session. „Damals gab es schon die Vorahnung, dass eine Veranstaltung mit Publikum nicht möglich sein könnte“, erzählt Runge. Im Sommer haben die Darsteller bereits mit den Dreharbeiten für kleinere Einspieler begonnen, im Dezember und Januar sollen weitere Aufnahmen im Metropol-Theater entstehen.

Vorige Session hatten sich die Macher der schwullesbischen Show über acht ausverkaufte Sitzungen mit je 300 Besuchern im Mülheimer Kulturbunker gefreut. Um die Kosten für die TV-Produktion zu decken, wollen sie nun mindestens 1000 Online-Tickets verkaufen. Der Vorverkauf beginnt am 11. November. „Wir freuen uns über jedes verkaufte Ticket, denn das gibt uns Planungssicherheit“, sagt Stephan Runge.

Die TV-Produktion bietet dem Ensemble dieses Mal ganz andere Möglichkeiten als bei einer reinen Bühnenshow. „Es ist ein ganz anderes Arbeiten“, sagt Runge. Durch schnelle Schnitte lässt sich eine hohe Witzdichte erzeugen. Die Show soll zwischen 90 und 120 Minuten dauern. Im Kölner Karneval hat es das noch nicht gegeben.