Kölner IntegrationsratMigranten vermissen Mahnmal zum NSU-Anschlag
Köln – Nach dem Rat der Religionen hat auch der Kölner Integrationsrat als Reaktion auf den rechtsextremistischen Anschlag in Hanau eine Resolution verfasst. Solche Anschläge hätten das Ziel, Migranten zu vertreiben und das friedliche Zusammenleben der Menschen zu stören, stellte der Integrationsrat fest. Dem politischen Gremium fehlt es in diesem Zusammenhang an einer deutlichen Positionierung von Politik, Medien und Gesellschaft. Und es reichen ihm keine neuen Worte, sondern der Integrationsrat fordert Taten. Denn die fehlenden Reaktionen machten Migranten „zunehmend sprachlos, traurig, ratlos und wütend“.
Mit einem konkreten Handlungskatalog gibt der Kölner Integrationsrat Hinweise, welche Handlungen er vermisst. So solle die Stadtverwaltung passend zum Bevölkerungsanteil von Migranten ihre Stellen besetzen, also mit mehr Migranten als bislang. Das Gremium mahnt das versprochene Mahnmal zum NSU-Anschlag in der Keupstraße an und fordert eine Sensibilisierung „der Medien“, etwa um eine Nennung der ethnischen Herkunft bei Kriminalfällen wegen der Wirkung zu verhindern. Zerstörte Bäume, die zum Gedenken an Opfer an Schulen gepflanzt worden seien, müssten ersetzt werden.
In Kitas müsse die Mehrsprachigkeit von Kindern genutzt und gefördert werden. In einem Workshop will der Integrationsrat diese Punkte noch genauer ausarbeiten. Etwa um darzustellen, dass nicht eine „Ausländerfeindlichkeit“ Triebfeder ist, sondern Menschenfeindlichkeit, die jedes Anderssein ablehne. Auch Behinderte und Frauen seien demnach in Gefahr. (mfr)