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Kölner Band mit neuem AlbumWie Querbeat aus der Sommerpause durchstarten

Lesezeit 4 Minuten
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Die Kölner Band Querbeat

Köln – „Heute sind wir Hänger“ singen Querbeat auf ihrem letzten Album „Randale und Hurra“. Das Lied haben sie für einen augenzwinkernden Videogruß in der Corona-Pause genutzt. Ansonsten hat sich die 13-köpfige Formation im vergangenen halben Jahr komplett zurückgezogen. Anders als andere Bands, die im Autokino oder im Hinterhof gastierten, zog die Brass-Band den Stecker. Doch „Hänger“ waren sie nicht. Die Rundschau durfte beim Studio-Termin ins neue Album reinhören.

So lief die Corona-Pause

Es hätte ihr Sommer werden sollen. 30 Festival-Termine standen für die Senkrechtstarter in diesem Jahr im Kalender. Darunter der Auftritt in der Bonner Rheinaue mit vielen Gästen vor 25.000 Fans. „Es wäre der größte Gig unseres Lebens gewesen“, sagt Bassist Andy Berger. Beim Pinkpop-Festival in den Niederlanden hätten sie mit den Red Hot Chili Peppers auf der Bühne gestanden. Dann kam die Pandemie – und die Musiker hatten plötzlich viel Zeit. Berger: „Natürlich tut das erstmal weh.“ Man habe aber nicht unter den Abstandsregeln spielen wollen. Bei einigen Bands passe das, „aber bei uns nicht. Da muss es laut und eng sein, schwitzend. Alle küssen alle.“ Bläserblech vorm Autoblech mache auch keinen Sinn.

Wie alle Musiker sind auch Querbeat nun im Verschiebemodus. Die Open-Air-Termine wurden auf den nächsten Sommer gewuchtet, die Tour ist für den Herbst 2021 angedacht. „Wir hatten zum Glück gute Jahre hinter uns“, sagt Andy Berger, der Bruder von Sänger Jojo. „Aber klar, wenn es dann immer noch nicht losgeht, müssen wir neu überlegen.“

Neuer Song, neues Album

Am 18. September gibt es was auf die Ohren für die Fangemeinde. „Früher wird alles besser“ erscheint, der erste Song des neuen Albums, das im Frühjahr folgen soll. Nein, ein Corona-Song sei das nicht, erklärt Sebastian Schneiders (Posaune, Synthesizer) vorsorglich. Eher ein lebensbejahendes Statement. „Wir gehen immer davon aus, dass alles noch besser wird.“ Der Sound ist deutlich härter, eine verzerrtes Saxofon markiert den Auftakt, Jojo Berger singt: „das Leben ist Rausch, der Boden ist Lava“. Natürlich versuchen wir, uns als Band weiterzuentwickeln, sagt Schneiders (31). Wir haben neue Elemente eingebaut, um den Sound weiterzuentwickeln, neuen Druck drauf zu geben. Und schmunzelnd: „Wir nennen es nun „Progressive-Brass-Punk“, klar, der Wikipedia-Eintrag zum Genre sei schon in Vorbereitung.

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Zur Veröffentlichung wird es ein Video geben und „einige Überraschungen“, zwangsläufig eher digitaler Art. Das Album hätte schon im Herbst erscheinen sollen. Nun wird es das Frühjahr 2021. „Wir haben deutlich mehr Zeit dafür gehabt als geplant“, sagt Andy Berger (33), „das war vielleicht nicht so schlecht.“ 12 oder 13 Stücke werden auf dem Langspieler zu hören sein.

Die Band im Umzugsmodus

Querbeat ist vor Jahren als Schülerband in Bonn entstanden, aber viele Bandmitglieder leben mittlerweile in der Kölner Südstadt. Im Studio in der Volksgartenstraße sind die großen Erfolge wie „Nie mehr Fastelovend und „Dä Plan“ entstanden. Nun ziehen Querbeat weiter und richten ganz in der Nähe neue Räume her. Es ist Teil des kollektiven Nach-vorne-Schauens. Das neue Album soll dort in den nächsten Wochen den letzten Schliff bekommen.

Im Karneval nur noch das Finale

Schon im vergangenen Jahr hatten Querbeat angekündigt, im Karneval kürzer zu treten. Die Zahl der Auftritte konzentrierten sie auf rund 80, ohnehin hatten sie sich nie als Karnevalsband gesehen. Die Prinzenproklamation, das Hochamt der Narrenschaft, wurde längst komplett gestrichen. Nun haben sich Querbeat als aktives Mitglied in der Vereinigung „Stammtisch Kölner Karnevalisten“ verabschiedet. Die Entscheidung hat nichts mit Corona zu tun, sie sei schon vor zwei Jahren gefallen. Künftig spielen sie nur noch die letzten beiden Wochen der Session.

„Der Karneval nimmt einfach viel Raum ein, fordert viel Energie, die fehlt manchmal an anderer Stelle“, sagt Berger. Kurz: Der Sessionsmarathon schlaucht. Man wolle aber nicht auftreten, nur um Geld zu verdienen, „sondern, weil wir es richtig wollen“. Daher die Beschränkung auf rund 50 Auftritte, geballt an 14 Tagen. „Da geben wir 150 Prozent. Versprochen.“