Dass die Arbeitslosigkeit im Januar ansteigt, ist nicht ungewöhnlich. Kündigungstermine zum Jahresende, das Auslaufen befristeter Verträge und das abgeschlossene Weihnachtsgeschäft lassen die Quote in jedem Jahr leicht ansteigen. „In diesem Jahr fällt der Anstieg jedoch etwas höher als erwartet aus. Dazu tragen stärker als sonst die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen bei“, beschreibt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die Situation auf dem Kölner Arbeitsmarkt. Die Unternehmen zögern bei Neueinstellungen, warten die weitere Entwicklung ab. Was nicht heißt, dass keine neuen Leute gebraucht würden: „Fachkräfte werden nach wie vor gebraucht. Je besser das Qualifizierungsniveau, desto einfacher wird es, einen neuen Job zu finden – oder ihn gar nicht erst zu verlieren“, so Klapper.

Quote liegt bei 9,2 Prozent

Im Januar steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 4,4 Prozent auf 57.178 Menschen. Die Quote liegt bei 9,2 Prozent, im Vormonat lag sie noch bei 8,8 Prozent. 5457 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet, die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt 2425 Personen, 38 Personen mehr als im Vormonat.

4843 Menschen wurden im Januar entlassen, 43,3 Prozent mehr als im Vormonat und immerhin noch sieben Prozent mehr als im Januar 2024. Demgegenüber konnten nur konnten 2317 Menschen einen neuen Job anfangen, 4,5 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Die Arbeitgeber meldeten im Januar 4061 neue Arbeitsstellen. Das sind zwar 2765 mehr als im Dezember und 2342 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitsagentur schränkt aber ein: Die erhöhte Stellenmeldung in diesem Monat sei auf einen statistischen Sondereffekt zurückzuführen. Ein bundesweit agierender Arbeitgeber hat zunächst alle offenen Stellen dem Betriebssitz der Personalverwaltung in Köln zugeordnet. Es handelt sich also nicht zwingend um Stellen in Köln. Im Lauf der nächsten Wochen werden die Stellenmeldungen den tatsächlichen Arbeitsorten zugeordnet.

5525 Stellen sind unbesetzt

Aktuell befinden sich damit 5525 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag und Verkaufsberufe. Aber auch in den Bereichen Büro und Fertigung sind viele Stellen offen. Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.

2025 etabliert die Arbeitsagentur eine neue Info-Reihe für Unternehmen. Im monatlichen Update „Im Fokus“ erhalten Personalentscheider Antworten auf Fragen rund um den Arbeitsmarkt. Am 26. Februar informiert der Arbeitgeberservice über die berufliche Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung. Künftige Berufseinsteiger und deren Erziehungsberechtigte lädt die Arbeitsagentur vom 10. bis 20. Februar zu digitalen Elternabenden ein. Über 80 Großunternehmen, Verbände und Institutionen informieren über Ausbildungen und duale Studiengänge.