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PreisverleihungKölner Arbeitskreis LRS und Dyskalkulie bekommt 5000 Euro

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Barbara Bär (l.) und Susanne Ohmsen  (r.) von der Rheinischen Stiftung mit dem Vorstand der Kölner Arbeitskreises bei der Preisvergabe

Mit den Fördergeldern kann der Kölner Arbeitskreis weitere akute Probleme an den Schulen angehen.

Der Kölner Arbeitskreis LRS und Dyskalkulie freut sich über den Preis „Rheinischer Bildungsplatz“ und somit 5000 Euro für den Verein. Mit dem Geld soll das Beratungsangebot für Betroffene weiter ausgebaut werden.

Lesen, Schreiben, Rechnen. Wer glaubt, dass diese Fertigkeiten hierzulande jedes Kind in der Schule lernt, liegt falsch. „Im Durchschnitt sind in jeder Klasse fünf bis sieben Kinder von Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) sowie ein bis zwei von einer Rechenschwäche (Dyskalkulie) betroffen“, erklärt Dieter Budke, Vorsitzender des Kölner Arbeitskreises LRS und Dyskalkulie.

Der Verein wurde jetzt mit dem Preis „Rheinischer Bildungsplatz“ ausgezeichnet. Er ist mit 5000 Euro dotiert und wurde zum vierten Mal von der Rheinischen Stiftung für Bildung vergeben. „Uns hat besonders beeindruckt, dass der Verein sowohl Hilfe für Kinder und deren Eltern anbietet als auch beratend an Schulen aktiv ist, um hier den LRS-Erlass des Landes Nordrhein-Westfalen zu vermitteln und besser umzusetzen“, sagte Barbara Bähr von der Förderabteilung der Stiftung.

Kinder mit LRS sollen fair benotet werden

Diese Aufgabe ist aber nicht immer einfach. „Ein Erlass ist eine Arbeitsanweisung, die vom Schulträger umzusetzen ist“, sagt Dieter Budke. In der Praxis werde das aber oft nicht bekannt oder werde fehlinterpretiert. Der Erlass regelt Förderung und den sogenannten Nachteilsausgleich für betroffene Schülerinnen und Schüler. Durch den Ausgleich werden Prüfungsbedingungen angepasst oder verändert, damit das Kind fair benotet werden kann.

Dieter Budke kam vor gut sieben Jahren als betroffener Vater zu seinem heutigen ehrenamtlichen Engagement. Auf Anraten eines Lehrers habe er mit anderen Eltern den Arbeitskreis gegründet, auch um gegenüber den Lehrerinnen und Lehrern seines Sohnes nicht nur als unbequemer Vater aufzutreten. Durch den Besuch von Vorträgen und Fortbildungen haben er und seine Mitstreiterinnen den Kölner Arbeitskreis weiter wachsen lassen und die Kompetenzen stetig erweitert.

Susanne Ohmsen von der Rheinischen Stiftung mit dem Vorstand des Kölner Arbeitskreises nach der Preisverleihung

Der Vorstand des Kölner Arbeitskreises ist glücklich über die finanzielle Förderung.

Es gibt einen wissenschaftlichen Beirat, die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe sowie eine Geschäftsstelle. TV-Moderator Ralph Caspers ist Schirmherr des Vereins. Dass aber noch weiterhin viel zu tun ist, betont Beraterin Tanja Blum: „Wir wollen das Preisgeld des Rheinischen Bildungsplatzes nutzen, um das Beratungsangebot weiter ausbauen zu können.“

Weitere Chance auf Preisgeld

Möglicherweise kommt der Kölner Arbeitskreis LRS und Dyskalkulie ja auch noch in den Genuss eines weiteren Preisgelds. Durch die jetzt erhaltene Auszeichnung ist er automatisch nominiert für die Teilnahme am Deutschen Engagementpreis 2023. Projektleiterin Jana Gronau gratulierte ebenfalls und erklärte, dass es Preise zu jeweils 5000 Euro in fünf Kategorien sowie 10.000 Euro als Publikumspreis gibt.

Gelegenheit, mehr über den Arbeitskreis und seine Aufgabe zu erfahren, bietet eine Podiumsdiskussion am Mittwoch, 30. November, 19 bis 21.30 Uhr, im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Severinstraße 241. „LRS und Dyskalkulie im Blick der Politik“ lautet das Thema, das mit Experten und Gästen aus Kommunal- und Landespolitik erörtert wird.