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Kölner AltstadtAsphalttrasse durch den Rheingarten sorgt für Aufregung

Lesezeit 3 Minuten
Radweg Rheinpromenade

Bagger fräsen eine Schneise für Räder durch den Rasen. Die Strecke wird asphaltiert. 

Köln – Vor dem Brauhaus „Ex-Vertretung“ steht Geschäftsführer Mohan Pirapakaran und blickt skeptisch auf die Baustelle im Rheingarten, direkt vor dem Brauhaus an der Frankenwerft. In der ersten Reihe vor dem Altstadtpanorama fräsen Bagger eine breite Schneise in den Rasen am Rhein, der seinen Namen „Garten“ an diesem Teilstück vorübergehend nicht verdient. Hier soll eine Radverkehrsumleitung entstehen, bis die Uferpromenade erneuert ist. „Das ist jetzt für uns als Wirtschaft eine schwierige Zeit für uns“, sagt Ex-Vertretung-Geschäftsführer.

„Die schöne Aussicht ist erstmal weg, es wird laut und der ganze Boden vibriert wegen der Arbeiten.“ Er rechne damit, dass sich die geplante Bauzeit von 15 Monaten vielleicht noch verlängere. „Wer weiß.“

Bagger graben die Wiese um, Pflastersteine und schweres Gerät walzen den Boden platt und verbauen den bei mildem Wetter noch draußen sitzenden Besuchern die freie Sicht auf den Strom zwischen Fischmarkt und Deutzer Brücke. Rasen wird jetzt abgetragen, um parallel zum Rheinufer temporär einen neuen Weg für die Umleitung des Radverkehrs auf der Teilstrecke anzulegen, bis zur Erneuerung der Rheinuferpromenade (siehe Grafik).

Haupt-Radumleitung führt durch den Rheingarten

Der Hauptumleitungsweg für die Umfahrung der Baustelle wird nicht über den Buttermarkt, sondern über den Rheingarten erfolgen, weil dieser wesentlich komfortabler sei, so Pressesprecher Robert Baumanns. „Der bauzeitliche Radweg über den Rheingarten wird der Hauptumleitungsweg für die Umfahrung der Baustelle sein, weil diese Führung wesentlich komfortabler ist. Dieser Radweg wird aus Asphalt bestehen.“ Abhängig von Witterungsverhältnissen werde dieser Radweg „voraussichtlich bis zur Kalenderwoche 45 fertiggestellt sein“, also Mitte November. „Die Fugen am Buttermarkt werden ertüchtigt um eine Nutzungsalternative für Radfahrer anzubieten.“

Grafik Kragplatten

Die Baustelle liegt in der ersten Reihe, zwischen den Gastronomiebetrieben wie Ex-Vertretung und Haxenhaus in den historischen Gebäuden und der gepflasterten Uferpromenade, die sich zurzeit noch Radfahrer und Fußgänger teilen. Aber nicht mehr lange, denn seit Mitte Oktober laufen die Vorarbeiten zum Abbruch und Ersatzneubau der sogenannten Kragplatte, so die Stadt zum aktuellen Stand. Diese Weg-Platte ragt am Altstadtufer zwischen Deutzer Brücke und Fischmarkt seit 1963 zur Verbreiterung der Uferpromenade auf rund 235 Metern Länge etwa fünf Meter über das Rheinufer hinaus.

Arbeiten dauern bis Ende 2023

Mit dem ersten Bauabschnitt soll in diesem Monat begonnen werden, die Arbeiten werden laut Planung bis Ende 2023 dauern. Die Gesamtkosten betragen rund 13 Millionen Euro. Mit Gelassenheit nimmt all das Wilhelm H. Wichert zur Kenntnis, der Geschäftsführer des Haxenhauses im Rheingarten hat schon viele Hochwasser, Karneval „und andere Widrigkeiten des Lebens“ an sich vorüberziehen sehen. Sich „ovräje, dat bringt jetzt nix. Dat is ja nur temporär.“ Man werde sich mit den Gegebenheiten arrangieren, und falls hinten längs des Ufers noch ein Bauzaun errichtet werde, „dann machen wir da ein paar Poster als Banner dran“, um die Aussicht für die Gäste etwas zu verschönern, so Wichert pragmatisch. Er hofft darauf, dass bald wieder Tische und Stühle auf die Fläche dazugestellt werden könnten, wenn der Interims-Radweg fertiggestellt sei.

Köln-Touristin Sylvia schiebt dort gerade ihr Rad über holpriges Kopfsteinpflaster. Rot-weiße Absperrbaken säumen den Weg. „In Köln gibt es ja wirklich sehr viele Baustellen“, stellt die Bergkamenerin fest. „Und hier hat sich die Stadt ja wohl auch viel vorgenommen.“