Der ehemalige Polizeidirektor von Köln und CDU-Fraktionschef Winrich Granitzka ist während einer Donaukreuzfahrt verstorben.
Ex-Polizeidirektor und CDU-Chef KölnWinrich Granitzka stirbt im Alter von 81 Jahren
Die Betroffenheit ist groß beim Sommerfest der CDU am späten Samstagnachmittag im Consilium des Rathauses. Kurz vor Beginn der Feier verbreitet sich die Nachricht vom Tod von Winrich Granitzka, der vergangenen Montag seinen 81. Geburtstag gefeiert hatte. Der ehemalige Chef der Kölner Kriminalpolizei, der nach seinem Eintritt in die Kommunalpolitik auch Fraktionschef der CDU war, befand sich mit seiner Frau auf einer Donaukreuzfahrt, während der er nun verstarb.
Der einstige Oberbürgermeister Fritz Schramma holte Granitzka 2004 in die Politik und ermunterte ihn zur Kandidatur für den Stadtrat. „Die Nachricht von seinem Tod war ein Schock für mich. Er hat immer klar Position bezogen und mich auch in Zeiten des Moscheebaus in Köln immer unterstützt“, sagt Schramma, der bis 2009 Oberbürgermeister war. Beim Kreisparteitag der CDU am Dienstag will er nun mit passenden Worten an Granitzka erinnern. Er war einer derjenigen, die Granitzka „Winnie“ nennen durften.
Granitzka wollte schon als Kind zur Polizei
Aufgewachsen ist Granitzka bei Cochem an der Mosel. Als Kind reift in ihm beim Anblick zweier Motorradpolizisten der Wunsch, zur Polizei zu gehen. „Wenn ich groß bin, möchte ich Dorfpolizist werden“, hatte er einst im Rundschau-Gespräch von seinen kindlichen Zielen erzählt. Bei der Kölner Polizei schaffte es Winrich Granitzka zum Leitenden Polizeidirektor und war lange Leiter der Schutzpolizei. Zu den herausragenden Einsätzen seiner Amtszeit gehörten das Gladbecker Geiseldrama 1988, der G8-Gipfel 1999 sowie ein Jahr später das Zugunglück in Brühl. Die Einsätze brachten Granitzka den Spitznamen „Krisenmanager vom Rhein“ ein. Nach 42 Dienstjahren schied er bei der Polizei aus, doch seine Kenntnisse und Qualitäten waren auch anschließend noch gefragt. So wurde er Sicherheitsberater beim Weltjugendtag 2005.
Winrich Granitzka hat auch im Karneval Spuren hinterlassen, zwischenzeitlich war er Sitzungsleiter der Grossen von 1823, einer der ältesten Kölner Karnevalsgesellschaften. Ebenso wie Schramma gehörte er bis zuletzt der Bürgergarde blau-gold an. „Sein verlässliches und klares Wort wird uns fehlen. Für seine Verlässlichkeit und Klarheit ist er in der Partei sehr geschätzt worden und hat Vorbildcharakter für die CDU“, würdigte Parteichef Alexander Mandl.