Die Besitzerin hatte nicht damit gerechnet, dass sich ein Auto in der Oktober-Sonne derart aufheizen könne. Glücklicherweise fand das Ordnungsamt den Hund.
Belgisches ViertelWie der Bombenfund in Köln einem Hund das Leben rettete
Es war wieder ein langer Abend für die vielen Bürger im Belgischen Viertel und angrenzenden Straßen: In der Innenstadt ist in der Nacht zum Donnerstag erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Gegen Mitternacht konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf Entwarnung geben. Rund 2500 Anwohner um den Inneren Grüngürtel waren von der Evakuierung betroffen.
Die zehn Zentner schwere Bombe hatte zwei Zünder, denen die lange Liegezeit schwer zugesetzt habe, teilte die Stadt mit. Die Gewinde waren verrostet, einer der Zünder war auch noch verboten. Aus diesem Grund hätten sie nur mit besonderer Vorsicht und mit Spezialwerkzeugen unschädlich gemacht werden können.
Und: Der Fundort der Bombe befand sich auf dem Gelände einer ehemalige Mülldeponie war. Um nicht mit eventuellen Schadstoffen in Berührung zu kommen, arbeiten die Spezialisten in Schutzkleidung. Die Arbeit der Entschärfer dauerte rund zwei Stunden. In der Regel sind die Experten nach zehn oder zwanzig Minuten mit der eigentlichen Entschärfung fertig. Verzögert wurde die gesamte Maßnahme auch, weil einige Menschen nicht die Grünfläche im Evakuierungsbereich verlassen wollten.
Eine Schüssel Wasser und schon ging es dem Hund besser
An dem lauen Oktoberabend hielten sich einige Menschen in dem Gebiet auf und gingen beispielsweise mit ihren Haustieren Gassi. Bei der Evakuierung fanden Anwohner am Albertus-Magnus-Platz einen Hund in einem Auto, der stark hechelte. Weil kein Besitzer zu sehen war, schlugen Mitarbeiter des Ordnungsdienstes die Scheibe ein und befreiten das stark dehydrierte Tier. Noch vor Eintreffen des Tierrettungsdiensts sei die Besitzerin zurückgekommen. Sie habe nicht damit gerechnet, dass sich ein Auto in der Oktober-Sonne derart aufheizen könne.
Nach einer Schüssel Wasser ging es dem Tier wieder besser, hieß es. Die Bombe war am Mittwoch bei Bauarbeiten gefunden worden, sagte sie den Einsatzkräften. Erst am Donnerstag der vergangenen Woche war eine Weltkriegsbombe in der Kölner Innenstadt entschärft worden. Beide Fundorte lagen nur etwa 300 Meter voneinander entfernt. Auch bei diesem Fund hatten die Einsatzkräfte des Ordnungsamtes teilweise große Mühe, Bürger aus den gesperrten Gebieten zu bringen. Nach der Entschärfung sprach ein Sprecher der Stadt von „renitenten Personen“.