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Konzerte direkt am Dom„Weltstars auf dem Roncalliplatz“ starten - Besonderer Ort, besondere Herausforderungen

Lesezeit 4 Minuten
Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz vor der Bühne am Dom.

Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz vor der Bühne am Dom.

Künstler zu überzeugen, am Dom aufzutreten, sei weiterhin die kleinste Herausforderung: „Wenn wir denen das Foto von der Bühne zeigen, dann rasten die aus.“

Die Herausforderungen werden nicht kleiner. Dass die besondere Konzertstätte im Herzen der Stadt besondere Anforderungen mit sich bringen, damit hat sich Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz schon lange arrangiert. „Wenn man diese Besonderheiten nicht akzeptiert, dann kann man keine Veranstaltungen machen“, sagt er. Zum fünften Mal findet ab Mittwoch direkt am Dom die Konzertreihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ statt. „Kettcar“ und Thees Uhlmann eröffnen, danach stehen die Auftritte von Chilly Gonzales und „Nick Masons Saucerful of Secrets“ auf dem Programm.

Die angesprochenen Besonderheiten bestehen aktuell vor allem aus Baustellen. Im Westen das Dom-Hotel, im Osten das Römisch-Germanische-Museum, im Süden das Laurenz-Carré. Weil sich die Baustelle des Dom-Hotels im Vergleich zum Vorjahr noch einmal ausgedehnt hat, ist die Fläche im Zuschauerbereich in der Breite noch einmal leicht geschrumpft. „Wir verzichten daher bei allen drei Konzerten auf eine komplette Bestuhlung“, sagt Hartz. Etwas über 1000 Sitzplätze bleiben auf der Tribüne. Davor hatten bis zu 2000 Besucher Platz, um die Konzerte im Stehen zu verfolgen. Als in den vergangenen Jahren noch mehr Platz war, kamen bestuhlt sogar 4000 Menschen auf dem Roncalliplatz unter.

Nach dem Auftakt der deutschen Indie-Rocker von „Kettcar“ dürfte das exklusive Gastspiel von Chilly Gonzales am Donnerstag erneut spektakulär werden. Der Wahlkölner ist Wiederholungstäter. Bereits 2019 trat er bei den „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ auf. Damals reichte sein Repertoire von intimen Piano-Klängen bis hin zur Stagediving-Premiere vor der exklusiven Konzert-Bühne. „Es wird wieder besonders. Er wird Gäste dabei haben, wir wissen nur noch nicht, wen“, sagt Hartz.

„Weltstars auf dem Roncalliplatz“: Das Frühwerk von Pink Floyd

Am Samstag steht dann das Konzert von „Nick Masons’s Saucerful of Secrets“ an, die das Frühwerk der britischen Rock-Legenden von Pink Floyd auf die Bühne bringen. Schlagzeuger Nick Mason hat Pink Floyd 1965 mitgegründet und ist das einzige Bandmitglied, das auf allen Alben vertreten ist. Mit seiner aktuellen Band verhilft er den Kompositionen zwischen 1967 und 1972, die bislang eher ihr Dasein im Schatten der großen Hits fristeten, zu neuem Ruhm. Der Altersschnitt wird bei diesem Konzert am höchsten sein, vermutet Hartz. Sitzplätze seien hier deutlich gefragter als etwa beim Auftritt von Kettcar. Tickets sind noch für alle drei Konzerte verfügbar, am besten lief der Vorverkauf für Chilly Gonzales.

Um 22 Uhr ist bei allen Konzerten Schluss. „Das ist bedauerlich“, sagt Hartz. „Aber das sind die Regeln und die sind nicht zu ändern.“ Regeln gibt es auf dem Roncalliplatz übrigens viele für den Veranstalter. „Der Platz muss an jedem Tag bis 17 Uhr begehbar bleiben“, erklärt Tine Rosch, die als Veranstaltungstechnikerin für das Konzertgelände zuständig ist. Das erschwere die Aufbauarbeiten. Zumal die Nordseite des Doms aktuell tagsüber gesperrt ist, weil von dort aus ein Hängegerüst für den Dom installiert wird. Die Menschen, die dort nicht durchkommen, werden über den Roncalliplatz umgeleitet.

Wenn wir denen das Foto von der Bühne vor dem Dom zeigen, dann rasten die aus
Ernst-Ludwig Hartz, Veranstalter

Nicht Teil der Konzertreihe ist übrigens der britische Violinist Nigel Kennedy. Sein Auftritt wurde im Mai abgesagt, Kettcar rückte dafür nach. Auch für die sechste Ausgabe der „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. „Wir sind gerade in den letzten Gesprächen mit den Künstlern“, sagt Hartz. Wieder sind ab dem 24. Juli drei Konzertabende geplant.

Internationale Künstler zu überzeugen, auf dem Roncalliplatz aufzutreten, sei weiterhin die kleinste Herausforderung. „Wenn wir denen das Foto von der Bühne vor dem Dom zeigen, dann rasten die aus“, sagt Hartz. Der limitierende Faktor sei der Zeitraum. Die Termine sind ganz klar festgelegt. „Die müssen dann zum Terminplan der Künstler passen. Daran sind schon einige interessante Auftritte gescheitert.“ Auch die Gage sei ein Faktor. „Wir versuchen, die Ticketpreise noch günstig zu halten, ein Konzerterlebnis sollte sich jeder leisten können. Rund 45 Euro kosten die günstigsten Tickets für Kettcar, rund 50 Euro für Chilly Gonzales und rund 60 Euro für Nick Mason – im Vergleich zu vielen Arena-Shows sind das tatsächlich eher moderate Preise.

Für alle drei Konzerte gibt es noch Tickets an der Abendkasse.