Einige Brunnen wurden aufwendig saniert. Darunter auch das Narrenschiff in der Nähe der Severinstraße.
Brunnensaison in KölnDiese Brunnen in Köln sprudeln wieder – und kosten
Die kleinen Wasserfontänen machen es offiziell: Die Kölner Brunnensaison 2024 ist eröffnet. Der Karl-Berbuer-Brunnen, auch Narrenschiff genannt, machte vor einigen Wochen den Anfang. Frisch saniert, glänzt er nun wieder an seinem angestammten Platz unweit der Bahnstation Severinstraße. Seit der Saisoneröffnung Anfang April wurden weitere Kölner Brunnen nach und nach in Betrieb genommen.
68 Brunnen sprudeln in Köln — theoretisch. 2012 waren noch knapp die Hälfte davon funktionstüchtig. „Da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht“, freut sich Manfred Kaune, Leiter des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen. Erst im vergangenen Jahr entkalkte die Stadt den Brunnen auf dem Ebertplatz für rund 50.000 Euro. Der Hermann-Joseph-Brunnen wurde 2021 für 22.000 Euro restauriert.
Auf der Agenda der Stadt steht laut Kaune als nächstes unter anderem die Fertigstellung des Brunnens auf dem Neumarkt. Ursprünglich war laut Stadt eine Fertigstellung bis Ende des vergangenen Jahres vorgesehen. Doch im Sommer 2023 wurden Teile einer mittelalterlichen Straße, die im Bereich des Brunnenbeckens freigelegt. Die Stadt verschob die Inbetriebnahme auf die diesjährige Brunnensaison. Derzeit ist der Brunnen abgedeckt, weil der Zirkus Roncalli auf dem Neumarkt gastiert. Voraussichtlich soll das Wasserspiel Anfang Juni eröffnen. Den ersten Sprudel-Test hat der Brunnen bereits bestanden.
Rund 84 000 Euro hat die Stadt für die Sanierung des Narrenschiffs in der Nähe der Severinstraße in die Hand genommen. Bis es wieder in Schuss war, hat es rund sechs Monate gedauert. Vergangenes Jahr wurde der Brunnen in eine Werkstatt abtransportiert, dort entkalkt und gereinigt. In der rund fünf Quadratmeter großen unterirdischen Brunnenkammer wurde außerdem eine Entkalkungsanlage installiert, um den Brunnen in Zukunft vor langen Sanierungen zu bewahren. Seit Oktober steht er wieder an seinem angestammten Platz.
15 Brunnenpaten gibt es in Köln. Meist leben sie in der Nähe der Anlagen und haben sie täglich im Auge. Sind größere Reparaturen fällig, melden sich die Paten bei der Stadt. Bei kleineren Problemchen werden sie aber auch selbst aktiv. Pate vom Narrenschiff ist seit circa fünf Jahren Georg Herkenrath. Er freut sich besonders, dass der Brunnen wieder zurück in der Südstadt ist. Der 74-Jährige ist Inhaber des Sportgeschäfts Dauerlauf an der Severinstraße.
Unter seine Fittiche hat er auch den Taubenbrunnen genommen. Scheu davor, auch mal selbst Hand anzulegen, wenn es irgendwo klemmt, habe er nicht. „Man kann doch auch mal ein oder zwei Handgriffe tun“, erklärt er. „Wenn zum Beispiel Blätter den Brunnen verstopfen, hole ich sie eben raus.“
So viel kosten Kölns Brunnen
1,1 Millionen Euro kostet die Instandhaltung aller Kölner Brunnen pro Jahr. In der Saison von April bis Oktober müssen sie fortlaufend von Müll, Algen, Kalk oder Spuren des Vandalismus befreit werden.
90.000 Euro investiert die Stadt jährlich in den Brunnen im Rheingarten neben der Hohenzollernbrücke — damit gehört er zu den teuersten. 80.000 Euro werden jährlich für den Brunnen auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring in der Nähe des Mediaparks gebraucht. (lig)