Die neuen Anzeigen in den Bahnen sollen viel mehr können als die alten. Aber bis dahin sehen Fahrgäste in einigen Bahnen erst einmal schwarz.
Stadtbahnen in KölnWarum viele Monitore in KVB-Bahnen nichts mehr anzeigen
So die Bahnen, so auch die Anzeigen in ihnen: Sie sind oft in die Jahre gekommen. Und seit Jahren arbeiten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) daran, ihre Anzeigen in den Bahnen zu modernisieren. Genauer gesagt, seit 2018. Das Projekt hört auf den klangvollen Namen„ Intermodal Transport Control System“, kurz ITCS. Wie es sich für ein Verkehrsunternehmen gehört, sollen diese neuen Anzeigen „dynamisch“ sein. Was nichts anderes heißt als, sie sollen weit mehr Informationen bieten können als die alten. Über die kommenden Haltestellen hinaus, kann auf ihnen beispielsweise auch über aktuelle Störfälle oder auch über Aktionen der KVB informiert werden. Schon bald soll diese neue Höhe der Informationstechnik bei der KVB erreicht sein. Vorher müssen die Kunden aber noch ein kleines Tal durchschreiten. Denn in 28 Stadtbahnen gibt es in den nächsten Wochen gar nichts mehr zu sehen. Zur Orientierung stehen allein die Durchsagen zur Verfügung. Der Grund: Es wird an der Software für die neuen Anzeigen gearbeitet. Das könnte zu Fehlinformationen führen.
Die Fahrgäste sehen schwarz
Der KVBler spricht bei seinen Stadtbahnen gerne in Typenbezeichnungen. Intern mag das verständlich sein, extern können die Kunden dem kaum folgen. Wer kennt schon das Modell, in das er einsteigt? Doch manchmal geht es eben nicht anders, weil alle Bahnen nahezu auf allen Linien unterwegs sind. Um es kurz zu machen: Die neuen Hochflurbahnen sind nicht betroffen (5300er Serie), weil sie nicht mit neuen Anzeigen ausgerüstet werden. In einer ganzen Reihe von Stadtbahnen befinden sich neben den bereits montierten neuen Anzeigen noch die alten. Die alten Anzeigen können wie bisher weiter laufen, während bei den neuen an der Software gearbeitet wird. Jedoch, nun kommt die 2400er Serie ins Spiel. In den Stadtbahnen dieses Modells wurden die neuen an die Stellen der alten Anzeigen montiert. Hier sehen die Fahrgäste also künftig schwarz. Laut einer KVB-Sprecherin gibt es für sie lediglich die Durchsagen - mit bekannten Problemen, die das mit sich bringt: knarzende Lautsprecher, im Alltagstrubel untergehende Stimme. Betroffen sind in Summe die besagten 28 Fahrzeuge
Wie lang müssen die Fahrgäste bei diesen Bahnen die Ohren spitzen? „Wir gehen momentan davon aus, dass voraussichtlich bis Mitte September alle Multifunktionsanzeiger wieder in Betrieb genommen werden können“, sagt eine KVB-Sprecherin. Bleibt zu hoffen, dass diese Prognose treffsicherer ist, als sie es bei den neuen Anzeigen für die Haltestellen war. Die sollten nämlich eigentlich alle bis April 2021 hängen - und vor allem laufen. Doch 19 von ihnen machen immer noch Probleme. Wie die KVB vor anderthalb Jahren einräumte, hatte der Betrieb wohl nicht in allen Fällen die Versorgungsleitungen vor Ort ausreichend analysiert. Es fehlt an der passenden Stromversorgung. „In den 19 Fällen bestehen weiterhin besondere Probleme mit der Elektroversorgung an den Haltestellen“, so die Sprecherin