„Gerade einen umgeklatscht“Leben der suspendierten Kölner Beamten durchleuchtet
Köln – Nach den schweren Vorwürfen gegen fünf Kölner Polizisten der Wache in Ehrenfeld durchleuchten die Beamten nun das berufliche Leben der suspendierten Polizisten. Wie aus Polizei- und Justizkreisen zu hören war, schauen sich die Beamten genau an, an welchen Einsätzen die Männer im Alter von 24 bis 40 Jahren beteiligt waren.
Dabei geht es besonders um Einsätze mit Widerstandshandlungen. Für die Aufarbeitung ist aus Neutralitätsgründen die Polizei in Bonn zuständig. Auf beschlagnahmten Handys gefundene Chatnachrichten ließen darauf schließen, dass die Beschuldigten möglicherweise Widerstandshandlungen provozierten, um selbst körperliche Gewalt anwenden zu können, so Innenminister Herbert Reul. Über diese Gewalt hätten sie sich dann zum Teil in „inakzeptabler Weise“ geäußert und teils sogar geprahlt. „Gerade einen umgeklatscht“, habe ein Polizist etwa nach einer Gewaltanwendung im Einsatz geschrieben.
Vater soll Polizei bedroht haben
In dem Verfahren geht es um das Verhalten der Beamten nach einem Verkehrsunfall am 24. April 2021 in Bickendorf. Das Unfallfahrzeug sei auf die Tochter eines Mannes (59) aus Bickendorf zugelassen gewesen – danach soll es eine Verkehrsunfallflucht gegeben haben. Als die Beamten zur Wohnung der Familie des 59-Jährigen fuhren, soll der Mann die Beamten bedroht und beschimpft haben. Die Beamten sollen dann „übermäßige Gewalt“ angewendet haben, so die Staatsanwaltschaft.
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Zwei Monate nach dem Vorfall starb der Mann in einer Klinik. „Der später Verstorbene mischte sich offenbar in den polizeilichen Einsatz ein“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Was genau passiert ist, müsse noch ermittelt werden. Die Bonner Polizei ermittelt wegen eines etwaigen „ursächlichen“ Zusammenhangs zwischen der mutmaßlichen Körperverletzung und dem späteren Todesfall.