Die Ankündigung der Vonovia, ihre Neubautätigkeit 2023 einzufrieren, schlägt auch in Köln ein. Viele Projekte werden vorläufig auf Eis gelegt.
Deutschlands größter ImmobilienkonzernVonovia stoppt 500 Neubauten in Köln
Rund 500 Wohnungen weniger in diesem Jahr. Macht auf einen Schlag rund ein Fünftel bis ein Viertel dessen aus, was für 2022 überhaupt an Wohnungsneubauten zu erwarten ist, die genauen Zahlen kommen erst im Frühjahr. Die Ankündigung der Vonovia, ihre Neubautätigkeit in diesem Jahr einzufrieren, schlägt auch für Köln beträchtlich ins Kontor. „On hold“ nennt sich das Verfahren im Wirtschaftsdeutsch, soll heißen, die Projekte werden nicht vollständig gestoppt. Aber eben in diesem Jahr sicher nicht mehr angegangen. So lange, wie Inflation und die Zinsen weiter wie bisher steigen. „Wir brauchen stabile Rahmenbedingungen. Hinzu kommt, dass die Baukosten im vergangenen Jahr um mehr als 16 Prozent gestiegen sind“, erklärt Vonovia-Sprecherin Bettina Benner.
Begonnene Projekte werden fortgeführt
Ausdrücklich nicht betroffen sind die Instandhaltungsbudgets und der Mieterservice. Auch bereits begonnene Projekte werden weitergeführt. Knapp 100 Wohnungen wurden dieses und letztes Jahr in Köln fertiggestellt. Dies betrifft größtenteils Projekte im Kölner Norden, an der Escher Straße beispielsweise, der Amsterdamer Straße, der Longericher Straße und der Schlenderhaner Straße. Aber auch in Kalk und in Zollstock. Zu den weiter in Köln eigentlich geplanten Wohnungen machte Vonovia keine genauen Angaben. Die Entwicklung werde nicht eingestellt, auch Genehmigungen sollen weiter eingeholt werden. „Baugenehmigungen halten eine gewisse Zeit. Darauf setzen wir“, heißt es bei Vonovia.
Weniger Baugenehmigungen
Jede Wohnung, die nicht gebaut werde, sei eine zu viel, heißt es seitens der Stadt. Die Zahl von 500 wollte man nicht bestätigen, möglicherweise seien da auch Projekte dabei, für die es noch gar keine Anfrage gegeben habe. Aber auch bei der Stadt bemerkt man mit Sorge, dass die Investitionsfreudigkeit gerade im Neubaubereich während der letzten Monate deutlich abgenommen hat – nicht nur, aber eben auch bei Großinvestoren. Was sich auch in der Zahl der Bauanträge ausdrückt, die momentan konstant rückläufig ist. Man sei in Kontakt mit potenziellen und tatsächlichen Bauträgern und versuche, die Rahmenbedingungen so auszugestalten, dass die Investoren an Bord blieben und weitermachen wollten.