Die Band aus dem Bremer Umland lieferte die Vorlage für den Eldorado-Erfolg „Verlieb' Dich Nie (Thekenmädche)“
Konzert im PalladiumVersengold bringt das echte „Thekenmädchen“ nach Köln
2020 landete die Kölner Band Eldorado einen Überraschungserfolg. Mit ihrem Lied vom „Thekenmädchen“ rückten die Musiker die Fachkräfte hinter der Bar in den Fokus. Besonders in den Kneipen zündete die Idee. „Verlieb′ Dich nie, nie, nie, Niemols, nie in dat Mädche hinger der Thek“, grölte das Kneipenpublikum von Loss mer singe verlässlich mit. Dass der Song ein Cover der Band Versengold aus dem Bremer Umland ist, wusste zu diesem Zeitpunkt kaum jemand. Die wiederum spielte am Freitagabend im Palladium und hatte das „Thekenmädchen“ natürlich mit im Gepäck. „Schön, dass unser erfolgreichster Titel mittlerweile auch Teil des Kölner Karnevals ist“, freut sich Frontmann Malte Hoyer und leitet den lautesten Moment des Abends ein.
Und auch sonst feiern die sechs Musiker von Versengold auf ihrer „Lautes Gedenken“ eine rasante Deutsch-Folk-Rock-Party. Aushängeschild der Band sind treibende Gute-Laune-Titel, die auch den Abend im Palladium dominieren. Mit „Glimmer und Gloria“, dem ersten Titel der aktuellen Platte, oder „Niemals sang- und klanglos“, das mit einer krachenden Konfetti-Kanone daherkommt, bringt Versengold die Halle direkt zum Beben.
Versengold: Lieder über Kriegsopfer und gegen die AfD
Ihren Ursprung hat Versengold in der Mittelalter-Szene. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Band immer weiter Richtung Massentauglichkeit geöffnet. Im November feierte Versengold 20-Jähriges vor 15.000 Menschen in der Hamburger Barclays-Arena. Von den Anfängen ist im Palladium nicht mehr viel zu erkennen. Garniert mit einer ordentlichen Ladung Pyrotechnik liefert Versengold neben der großen Party aber auch Botschaften. Auf kreative Weise widmet sich die Band den Kriegsopfern in der Ukraine („Tod und Trommeln“), Verschwörungstheoretikern („Im Bier sind Dinge drin“) oder mit eindeutigen Worten der AfD („Wir tanzen nicht nach braunen Pfeifen“).
Das „Thekenmädchen“ ist übrigens nicht der einzige kölsche Import der norddeutschen Band. „Hey Hanna, ich kann nicht tanzen“ verwandelte Torben Klein im vergangenen Jahr in „Marieche, ich kann nit danze“.