Herzlose Diebe in KölnUnbekannte klauen Liebesschlösser an Hohenzollernbrücke

Lesezeit 2 Minuten
An der Kölner Hohenzollernbrücke hängen Liebesschlösser an einem beschädigten Drahtzaun.

Freie Sicht auf die Gleise: An der Hohenzollernbrücke haben Unbekannte Teile des Drahtzauns samt der daran befestigten Liebesschlösser herausgeschnitten und mitgenommen.

Es ist nicht das erste Mal, dass auf der Hohenzollernbrücke Liebesschlösser gestohlen werden. 2012 verurteilte das Amtsgericht Köln einen Mann wegen Diebstahls und Sachbeschädigung zu drei Monaten Gefängnis.

Liebesschloss-Alarm an der Hohenzollernbrücke: Am Rad- und Fußweg auf der Nordseite der Brücke haben Unbekannte Teile der Vergitterung samt der daran befestigten Liebesschlösser herausgeschnitten und mitgenommen. An mehreren Stellen klaffen große Lücken in dem Gitter und geben den Blick auf die Gleise frei.

Offenbar waren hier Metalldiebe am Werk, die nicht davor zurückschreckten, Liebespärchen um ihr Erinnerungsstück zu bringen. Das Stahldrahtgeflecht der Gitter wurde augenscheinlich mit einem Bolzenschneider durchtrennt, um die Schlösser abtransportieren zu können. Teilweise wurden die Löcher provisorisch mit einem engmaschigen Drahtgitter verschlossen.

Offenbar waren Metalldiebe am Werk

Bei der Deutschen Bahn ist der Fall bekannt. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage der Rundschau: „Die Deutsche Bahn (DB) wartet die Hohenzollernbrücke in regelmäßigen Abständen. Bei regulären Begehungen hat die DB Beschädigungen, die auf Vandalismus hindeuten, an der Vergitterung entdeckt.“

Um Verletzungsgefahr zu vermeiden und das unbefugte Betreten der Gleise zu verhindern, habe die Bahn „die betroffenen Stellen punktuell mit neuen Gitterelementen ausgestattet“, so die Sprecherin.

Ein Gitter hat das Loch im Zaun vergittert.

Neu vergittert: Damit niemand auf die Idee kommt, die Gleise zu betreten, hat die Bahn die Lücken im Drahtzaun mit einem neuen Gitter verschlossen.

Es ist nicht das erste Mal, dass auf der Hohenzollernbrücke Liebesschlösser gestohlen werden. 2012 verurteilte das Amtsgericht Köln einen mehrfach vorbestraften Mann (41) wegen Diebstahls und Sachbeschädigung zu drei Monaten Gefängnis. Er hatte gemeinsam mit einem Komplizen (27) rund 50 gravierte Schlösser von der Brücke geklaut und war dabei von einem Bundespolizisten beobachtet worden. Der nicht vorbestrafte Mittäter kam mit einem Strafbefehl über 90 Tagessätze à 10 Euro davon. Die Täter wollten das Diebesgut in einem Rollkoffer abtransportieren und an einen Schrotthändler verkaufen.

Vor Gericht argumentierte der 41-Jährige, er habe nicht gewusst, dass es sich um Diebstahl handele. Begründung: Da die Pärchen gemäß eines aus Italien stammenden Brauchs das Schloss an der Brücke anschließen und dann als Zeichen ihrer Liebe den Schlüssel in den Rhein werfen, würden sie das Schloss ja nicht zurückhaben wollen. Dem folgte der Richter nicht. Er sagte, das Schloss bleibe Eigentum der Käufer. Nur die Bahn oder die Stadt Köln hätten das Recht, Schlösser von dem Bauwerk zu entfernen. Doch in Köln würden sie ja geduldet.

Nachtmodus
Rundschau abonnieren