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Rekordfund in KölnTabak mit Mäusekot gemischt - Zoll stellt 530 Kilogramm sicher

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Eine Shisha-Wasserpfeife (Symbolbild)

Eine Shisha-Wasserpfeife (Symbolbild)

Der Rekordaufgriff hätte für mehr als 50 000 Shishas gereicht, teilte der Kölner Zoll mit.

Fahnder des Hauptzollamtes haben rund 530 Kilogramm Wasserpfeifentabak in einem Kölner Tabakladen beschlagnahmt. Nach Angaben der Behörde waren mehr als zwei Drittel des Tabaks unversteuert. Es bestehe zudem der Verdacht, dass der Tabak illegal hergestellt worden sei. Gegen den 30-jährigen Ladeninhaber wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Laut Zollangaben handelte es sich um einen Rekordfund. „Eine größere Menge an Wasserpfeifentabak haben wir in einem Tabakladen noch nie sichergestellt“, erklärte Zollsprecher Jens Ahland in Köln. „Dieser Rekordaufgriff hätte für mehr als 50 000 Shishas gereicht.“

Zum Teil wurde der Tabak in dem Laden getarnt als normaler Pfeifentabak in 200 Gramm-Dosen angeboten. So wollte der Händler offenbar die festgelegte Höchstmenge für Shisha-Tabak-Verpackungen umgehen, sagte Ahland weiter. Maximal darf dieser Tabak nur in 25 Gramm-Portionen verkauft werden. In einem Kellerraum fanden Zollbeamte kistenweise Shisha-Tabak in Plastikverpackungen. Mutmaßlich sollte die unversteuerte Ware an Shishabars oder an Online-Kunden weiterverkauft werden.

Kölner Zoll: Tabak in Betonmischer sischergestellt

Der Fund gelang demnach bei Durchsuchungen am Dienstag. In weiteren drei Kölner Tabakläden wurden zudem unter anderem fast 70 Liter unversteuerte Liquids für E-Zigaretten gefunden. Der gesamte Steuerschaden liege bei etwa 50 000 Euro, hieß es weiter. Den bisherigen Rekordfund gab es in Bonn.

Das Hauptzollamt weist erneut auf die Gefahren von illegal hergestellter Ware hin. „In illegal hergestelltem Wasserpfeifentabak haben wir schon Reste von Metall, Kunststoff und Mäusekot gefunden. Wenn man sich die illegalen Produktionsstätten, von denen auch unsere Zollfahndung gerade in NRW in jüngerer Vergangenheit einige ausgehoben hat, mal anschaut, wundert mich das nicht“, so Ahland weiter. In einem Fall wurde Tabak in einem Betonmischer sichergestellt. Der Verkauf des Tabaks ist laut Zoll ein lukratives Geschäft. Statt 70 bis 100 Euro pro Kilo für die Originalware zu bezahlen, kostet die Fälschung die Beschuldigten nur etwa fünf Euro. „Das sind Gewinnspannen wie beim Handel mit Drogen“, betont Ahland. Er vermutet, dass die Beschuldigten es einkalkulieren würden, dass es ab und zu Razzien gebe. Die unversteuerten Tabakstoffe sind das eine – die Gesundheitsgefahr für die Konsumenten durch gepanschten Tabak ein weiterer wichtiger Aspekt. „Die Waren können gefährliche Substanzen enthalten, die für die Nutzer gesundheitliche Folgen haben können“, betonte Ahland. Insgesamt müssen 150 Gäste bei einer anderen Razzia wegen „Missachtens des Nichtraucherschutzes“ Verwarngelder zahlen.