Das Multitalent Stefany Dreyer ist ab Montag Teil des Improvisations-Musicals in der Volksbühne am Rudolfplatz.
„It´s My Musical“Stefany Dreyer kommt von den Musical-Bühnen der Republik in die Volksbühne
Die Begeisterung spricht noch aus ihren strahlenden, grün-gelben Bernsteinaugen, als Stefany Dreyer von ihren beiden ersten Gastauftritten beim „It´s my Musical“-Improvisations-Theater in der Volksbühne erzählt: „Da ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen, auf der Millowitsch-Bühne zu stehen. Und ich hoffe, dass diese Art der Live-Unterhaltung auch wieder ihren Platz im Fernsehen findet.“
Ihren persönlichen „Platz“ hat die 1982 in Weimar geborene Musicaldarstellerin, Comedien, Schauspielerin und Moderatorin, die man auch für Hochzeiten, Scheidungen und Beerdigungen („Da kann man sich durchaus auch mit Humor des verstorbenen Opas erinnern: Ich esse immer, damit ich keinen Hunger bekomme“) buchen kann, mittlerweile in Köln gefunden, wo sie mit ihrem neuen Lebensgefährten und drei Söhnen endlich „heimisch werden will.“
Dreyers künstlerische Laufbahn begann allerdings schon, als sie als neunjährige ihrer jüngeren Schwester Juliane – auch eine talentierte Musicaldarstellerin - eröffnete, dass sie auf einer Bühne auftreten wolle und die Nachbarn in Weimar mit Peter Alexander-Imitationen, Tanz und Gesang verzückte: „Dass mein Lieblingslied („Ich düse im Sauseschritt und bring' die Liebe mit….“), eine Anklage gegen Hass war, wurde mir natürlich erst später bewusst und berührt mich gerade in heutigen Zeiten.“
Stefany Dreyer: Auf Musicalbühnen der Republik unterwegs
Schon vorbelastet mit klassischem Gesangsunterricht und einer Ausbildung als Cellistin zog sie 2000 nach Berlin, um an der Hochschule der Künste (UdK) Musical und Show zu studieren. Vielleicht gibt der Titel ihrer Diplomarbeit da schon einen kleinen Hinweis auf ihre zweite Leidenschaft, die Comedy: „Ich brülle vor Lachen inmitten allerheftigsten Leids.“ Doch zuerst einmal verschlug sie die Liebe nach Köln und beruflich winkten die Musicalbühnen der Republik: In Berlin spielte sie die Sally Bowls in „Cabaret“ , in Bad Vilbel schlüpfte sie in „Sugar“ in Marilyn Moroes legendäre Rolle aus „Manche mögen´s heiss“, in Oldenburg gastierte sie in dem Broadway-Klassiker „West Side Story“ und in Göttingen zeigte sie ihre Musical-Qualitäten in dem legendären „Hair“.
„Und dort wurde auch meine Liebe zum Kabarett und der Comedy geweckt. Als ich unter der Regie des Schauspielers und Comedien Michael Kessler in Michael Frayn´s Theater-Parodie „Der nackte Wahnsinn“ spielte, erkannte der mein Talent als Comedien und ermutigte mich auch zum Schreiben eigener Texte.“
So verschlug es Stefany Dreyer 2013 wieder in die Heimat, ans Erfurter Kabarett „Puffbohne“. Dort lernte sie den Belgier Tom DeWulf kennen – und der Weg zum eigenen Kabarett war nicht weit: 2019 gründeten die beiden – die auch heute noch ein Bühnen-Paar sind - in Weimar das Kabarett „Zwiebelknolle“. Nicht nur wegen ihrer Auftritte im thüringischen Karneval als „Harlequeen“ blieb Köln in ihren Gedanken immer präsent.
Impro-Musical in Köln: immer ein lustiger Abend
„Vor allem reizte es mich, meine Impro-Erfahrungen auf der Comedy-Bühne in ein größeres Ensemble einzubringen. Noch dazu in eins, das sich dem Musical verschrieben hat.“ Und so landete sie in der aus dem Bonner Impro-Theater „Springmaus“ hervorgegangenen Company „It´s My Musical“ von Gerlando Alfeo, die seit 2020 jährlich zu Gast in der Volksbühne waren. Ab 2024 soll es nun einmal im Monat dort heißen: „It´s My Musical“. Die Zuschauer können sich dabei ein komplettes Musical wünschen: Demokratisch wird über den Inhalt abgestimmt und fünf Musicals dürfen genannt werden, in deren Musik-Stil gesungen wird.
Nach den beiden Auftritten im November und Dezember wurde Stefany Dreyer nun fest ins Ensemble integriert: „Was mir besonders gefällt, ist die Leichtigkeit dahinter, dass das Publikum mit dem Gefühl nach Hause geht, das war ein lustiger Abend.“
Stefany Dreyers Begeisterung hat schon Wellen geschlagen: Das von Bill Mockridge gegründete Impro-Theater „Springmaus“ hat sie schon zum Casting eingeladen – und für „gut“ befunden.
So werden wir Stefany Dreyer im nächsten Jahr nicht nur in der Volksbühne erleben (15.1., 6.2., 25.3., 8.4., 20.5., und 17.6.) in sechs verschiedenen „Überraschungs-Musicals“ erleben, sondern auch in einem „hehren“, improvisierten Theaterstück im „Senftöpfchen“ (8. Juni).