Der neue Haupt-Zugang über die Nordseite wird für Besucher und Mitarbeitende ebenerdig und barrierefrei.
1992 eingezogenSo wird sich die Hauptstelle der Sparkasse Köln Bonn verändern
Die Umzugskartons stehen schon in den Korridoren der Hauptstelle der Sparkasse Köln Bonn am Rudolfplatz in Köln. Gepackt werden sie ab Mittwoch. Und bis zum Jahresende ziehen die Mitarbeitenden aus, damit das Gebäude umfangreich modernisiert werden kann. Ein Umbau im laufenden Betrieb sei erwogen, aber verworfen worden, erklärt Vorstandsmitglied Rainer Virnich, der für das Projekt verantwortlich ist. Den Lärm, der etwa durch die Sanierung der Tiefgarage entsteht, habe man den Mitarbeitenden nicht zumuten wollen.
Was wird umgebaut?
„An der Gebäudehülle ändern wir nichts“, sagte Virnich. Die Bausubstanz sei gut, auch sei es nachhaltiger, das Gebäude zu erhalten als es durch ein neues zu ersetzen. Da sei sich die Sparkasse mit dem Vermieter, dem BASF-Pensionsfonds, einig. Und den Standort am Rudolfplatz habe die Sparkasse auf jeden Fall beibehalten wollen. „Das sind unsere Wurzeln“, so Virnich.
Erneuert werden müssen in dem 1992 von der Sparkasse bezogenen Gebäude aber die Gebäudeversorgung und Leitungen. Eingebaut soll auch eine effizientere Heiz- und Klimatechnik. Denn noch ist das Gebäude nicht vollständig klimatisiert. Dem ein oder anderen Bodenbelag ist auch anzusehen, dass er jahrzehntelang strapaziert worden ist. Und auch ein neues Bürokonzept, das es bereits am neuen Standort in Köln-Ossendorf oder am Bonner Friedensplatz gibt, soll umgesetzt werden. Im Kern geht es dabei um offene Bürokonzepte, die mobiles Arbeiten unterstützen, um Nutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, so Virnich.
Was sind die auffälligsten Veränderungen?
Die Sparkassenfiliale wird aus dem Untergeschoss ins Erdgeschoss verlegt. Das Untergeschoss soll nach dem Umbau nur noch für Versammlungen oder Ausstellungen genutzt werden. Der neue Haupt-Zugang über die Nordseite wird für Besucher und Mitarbeitende ebenerdig und barrierefrei. Hier gibt es künftig auch einen neuen Empfangs- und einen neuen Wartebereich. Beratungsflächen für Kundengespräche werden ausgebaut. Die auffälligste Veränderung im Außenbereich erfolgt im Untergeschoss, wo nach ursprünglicher Planung der zentrale Eingang des Gebäudes sein sollte (siehe Kasten). Die Steinterrassen vor dem Gebäude werden bepflanzt. Ein lebendiger Garten mitten in Köln soll entstehen, so Virnich. Auf das Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage, es gibt einen ebenerdigen Fahrradstellplatz mit Lademöglichkeiten für E-Bikes. Insgesamt belaufen sich die Kosten des Umbaus mindestens auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Fertigstellung und Bezug des neuen Gebäudes sind für Ende 2025/Anfang 2026 geplant.
Wo werden die Kunden während des Umbaus bedient?
„Wir versprechen unseren Kundinnen und Kunden kurze Wege während der Umbauzeit“, so Virnich. Gar nichts ändert sich übrigens für die Nutzer von Schließfächern. Die bleiben im Gebäude und sind an festgelegten Tagen nach Terminabsprache nutzbar. Vor dem Haus wird ein Container als mobile Selbstbedienungsstelle aufgestellt, der von 6 Uhr bis 23 Uhr genutzt werden kann. Die Sparkasse mietet auch beim Steigenberger Hotel Flächen an, wo Servicepersonal sich um die Kunden bei Fragen rund um das Konto kümmert. Hier gibt es auch Geldein- und Geldauszahler, die auch Kontoauszüge drucken, oder Terminals für Überweisungen. Beraten werden Privat- und Firmenkunden für die Bauzeit am Neumarkt, wo sich im Erdgeschoss eine Filiale des Instituts befindet. Außerdem verweist die Sparkasse auf den Direktservice per Telefon.
Die Geschichte
Der Bau des Sparkassen-Gebäudes am Rudolfplatz begann 1989/1990. Damals war noch eine Gestaltung der U-Bahn-Haltestelle Rudolfplatzes mit umfangreichen unterirdischen Flächen analog zu Neumarktes und Olivandenhof geplant. Das erklärt Haupteingang der Sparkasse im Basement und die Rotunde im Gebäudeinnern. Ursprünglich sollte in das Untergeschoss auch Einzelhandel einziehen. Geschichte. Der Rudolfplatz ist nicht umfangreich untertunnelt, und Einzelhandel zog nie in das Gebäude, das die Sparkasse, damals noch die Stadtsparkasse Köln, immer komplett nutzte. Im Rohbau verkaufte das Institut das Gebäude an den BASF-Pensionsfonds, dem es bis heute gehört. 1992 zog die Sparkasse in das neue Gebäude ein.