Die Spoho beteiligt jetzt am Projekt „Balu und Du“. Dabei fördern Studierende ein Jahr lang jeweils ein benachteiligtes Kind.
„Balu und Du“Wie die Spoho in Köln benachteiligte Grundschulkinder fördern will
Im Dschungelbuch erlebt der kleine Junge Mogli tolle Abenteuer. Sein starker Freund Balu begleitet ihn und passt auf ihn auf. Genau nach diesem Prinzip funktioniert das Mentoringprogramm „Balu und Du“. Die Deutsche Sporthochschule Köln hat sich diesem Programm nun angeschlossen. Es ist am „Zentrum für Sportlehrer*innenbildung" (ZfSb) angesiedelt.
Bei dem Programm begleiten junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 30 Jahren ein Jahr lang gefährdete oder sozial benachteiligte Kinder im Grundschulalter. Die Großen sind dabei die „Balus“, die Kinder die „Moglis“. „Dabei tragen die ‚Balus‘ als Rollenvorbilder bei gemeinsamen Aktivitäten zur Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung der ‚Moglis‘ bei“, teilt Standortkoordinatorin Dr. Anja Paul mit.
Schon fünf „Balus“ gefunden
Die ersten fünf Studentinnen haben sich bereits als „Balu“ beworben. „Sie alle vereint die Liebe zu Sport und Bewegung und der Wunsch, einem Kind, für das ein gemeinsames und vertrauensvolles Sporttreiben (noch) keine Selbstverständlichkeit ist, ein Vorbild zu sein und ihm unterstützend zur Seite zu stehen“, teilt die Spoho mit.
In wöchentlichen Treffen erkunden „Balu“ und „Mogli“ zusammen das Wohnumfeld des Kindes und gehen auf die Suche nach spannenden, fordernden, fördernden und freudvollen körperlichen Aktivitäten. Von gemeinsamen Spaziergängen, Spielplatzbesuchen und kleinen Spielen, über Fahrradtouren und Schwimmbadbesuche, bis zum Ausprobieren und Anbahnen von Vereinssport ist alles möglich. Zusammen findet jedes Tandem heraus, was gefällt.
Während ihres Jahres als Vorbild und starker Freund steht das ZfSb den Studierenden zur Seite. Es bietet zweiwöchentliche Reflexionseinheiten oder Präventionsschulungen zum Thema Kinderschutz. Für die Unternehmungen steht nur ein kleines Taschengeld von 20 Euro pro Monat zur Verfügung. „Hier heißt es: kreativ werden und überwiegend kostenfreie Aktivitäten entdecken, denn das entspricht auch viel mehr der Lebensrealität der meisten, Moglis'“, so die Spoho. Für die Kinder sind die Treffen mit „Balu“ freiwillig und finden in deren Freizeit statt. So stehen Schule und elterliche Erwartungen nicht im Vordergrund, und es gibt keine formulierten Lernziele.
„Moglis“ werden in der Regel durch eine Lehrkraft einer kooperierenden Grundschule benannt und an die Koordinatorin vermittelt. „Bei der Auswahl hilft vor allem die Frage: Um welches Kind machen Sie sich Sorgen?'“, sagt Paul. In einem gemeinsamen Austausch zwischen Grundschullehrkraft, Erziehungsberechtigten und Koordinatorin kann der Weg zur Tandemfindung zwischen „Balu“ und „Mogli“ beginnen.
Als „Balu“ können sich alle Studierenden der Deutschen Sporthochschule Köln zwischen 17 und 30 Jahren bewerben. Grundvoraussetzungen sind darüber hinaus ein eintragsfreies polizeiliches Führungszeugnis und die Bereitschaft, ein Kind über ein Jahr hinweg wertschätzend und verlässlich zu begleiten. Gesucht werden zudem Ideen für kostenfreie oder vergünstigte Bewegungsangebote in Köln sowie Spenden.