Sechs Innenstadtschulen müssen saniert werden. Für den zeitweisen Umzug ist jetzt ein Interimsgebäude fertig.
Schul-Sanierung in InnenstadtSo sieht der Interimsstandort für die Kölner Montessori-Schule aus
Die Montessori-Grundschule Gilbachstraße ist in einen neuen Interimsbau am Venloer Wall gezogen. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zur Sanierung von insgesamt sechs Innenstadtschulen gemacht.
Unter der Adresse Franz-Hitze-Straße 6 ist ein Gebäude mit drei Geschossen und Mensa entstanden. Es gibt Räume für Unterricht, Verwaltung und den Offenen Ganztag. Die Interimsschule bietet Platz für rund 300 Schülerinnen und Schüler.
Bodendenkmal erschwerte den Bau
Gebaut wurde mit Modulen, die eine schnelle Errichtung ermöglichen. Das Gebäude besteht aus 122 Modulen. „Seine Errichtung war außerordentlich komplex“, teilt die Stadt mit. Der Grund liegt in der römischen Vergangenheit. Der Bau ruht nicht nur auf einer Bodenplatte, sondern auch auf 63 Bohrpfählen, um ein darunterliegendes römisches Bodendenkmal - eine Grabenfangmauer - zu schützen und zu erhalten.
Im Passivhausstandard errichtet, vereint das Gebäude Klimafreundlichkeit mit Nutzerkomfort und senkt gleichzeitig die Betriebskosten. Das Flachdach ist begrünt. Aufgrund energetischer Überlegungen und der erhöhten Lärmbelastung durch die Lage des Grundstücks wurde eine Lüftungsanlage installiert. Diese macht das Lüften über Fenster überflüssig und gewährleistet einen störungsfreien Unterricht. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich bislang auf rund 13,6 Millionen Euro.
Interim für mindestens zwei Schulen
Der Bau wird mindestens zwei Schulen nacheinander dienen. Wenn die Montessori Schule zurückgekehrt ist in ihr dann saniertes Gebäude, soll die Förderschule Blumenthalstraße ins Interim am Venloer Wall einziehen. Innerhalb des sogenannten Ringtauschs der sanierungsbedürftigen Innenstadtschulen wird dann die Grundschule Bernhard-Letterhaus-Straße ins Gebäude der Förderschule Blumenthalstraße ziehen.
„In einem weiteren Schritt zieht die Grundschule Balthasarstraße in das dann verfügbare Schulgebäude der Bernhard-Letterhaus-Straße um“, teilt die Stadt mit. Die Sanierungsarbeiten beginnen mit der Balthasarstraße, gefolgt von der Bernhard-Letterhaus-Straße. Sobald das Gebäude in der Blumenthalstraße frei ist, wird die dortige Förderschule entweder einer Generalsanierung unterzogen oder komplett neu errichtet.
An den ersten Interimsstandort des Ringtausches an der Kreutzerstraße 16 war in den Sommerferien 2023 die GGS Antwerpener Straße gezogen. Ihr Gebäude wird abgerissen und neu gebaut. Wenn die GGS Antwerpener Straße das Interim wieder verlassen hat, wird es anschließend von der privaten Gesamtschule Freie Schule Köln Bernhard-Letterhaus-Straße genutzt. Nur das Gebäude in der Bernhard-Letterhaus-Straße - in dem die Grundschule und die Freie Schule untergebracht sind - hat innerhalb des Agnesviertel ausreichend Platz für die Auslagerung der sechszügigen Grundschule Balthasarstraße. Bei der Standortwahl habe die Stadt auf das Prinzip „kurze Beine, kurze Wege“ geachtet, heißt es in einer Mitteilung. Die Grundschulen sollten auch in der Übergangszeit im Bezirk bleiben.