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Fahrradverkauf bei der Stadt KölnSo läuft die Schnäppchenjagd im Fundbüro

Lesezeit 3 Minuten
Die Fahrräder aus dem Fundbüro der Stadt werden in regelmäßigen Abständen verkauft. Auf manchen Rädern ist sogar schon ein Kindersitz montiert.

Die Fahrräder aus dem Fundbüro der Stadt werden in regelmäßigen Abständen verkauft. Auf manchen Rädern ist sogar schon ein Kindersitz montiert.

Mehr als 1000 Fahrräder lagern im Keller des städtischen Fundbüros in Kalk. Vom Mountainbike bis zum Hollandrad ist so ziemlich alles dabei. Die günstigsten Räder gehen schon für 20 Euro vom Hof.

Ob gebraucht, neuwertig oder ein Bastlerstück – am Mittwochmorgen ist die Auswahl beim Fahrradverkauf des Kölner Fundbüros am Ottmar-Pohl-Platz in Kalk groß. Alle paar Monate veranstaltet das Fundbüro einen solchen Verkauf, um ein neues Zuhause für die besitzerlosen Fahrräder zu finden. Eingesammelt durch Feuerwehr, KVB oder Ordnungsdienst landen die Fahrradleichen zunächst im Keller des Fundbüros. „Wir haben hier mehr als 1000 Fahrräder gelagert. Jeden Monat kommen neue dazu“, so Selma Sacco, die Leiterin des Fundbüros.

Nach Ende der sechsmonatigen Aufbewahrungsfrist werden sie schließlich zum Verkauf freigegeben und beglücken ihre neuen Eigentümer. „Ich finde es echt gut, dass die Stadt die Fahrräder verkauft und sie nicht einfach auf dem Müll landen“, so der 23-jährige Student Jakob. Nachdem er zuvor viel das Angebot der Stadträder genutzt habe, sei es für ihn nun an der Zeit gewesen ein eigenes Fahrrad zu kaufen. „Vor allem der gute Preis war ausschlaggebend für meinen Kauf“, freut sich der neue Fahrradbesitzer.

Brautkleid und Grabstein abgegeben

Auch für Saeed Gol war der Verkauf ein voller Erfolg. „Ein Freund hatte mich auf den Verkauf aufmerksam gemacht, und ich war auf der Suche nach einem günstigen Fahrrad“, so der 50-Jährige und deutet dabei auf sein neu erworbenes blau lackiertes Fahrrad. Während es für die einen lediglich um die Anschaffung eines eigenen Fahrrades geht, steckt für Rentner Jürgen aus Brühl noch viel mehr dahinter. Als leidenschaftlicher Bastler ist er schon seit zehn Jahren regelmäßig bei solchen Veranstaltungen zu finden. „Ich bin als Rentner immer auf der Suche nach einer Herausforderung. Fahrräder zu reparieren mache ich sehr gerne und wenn ich sie dann noch an Enkel oder Studierende weitergeben kann, bin ich sehr glücklich“, so der 76-Jährige.

Fahrradkeller: Mehr als 1000 Räder lagern im Keller des Fundbüros, natürlich ordentlich beschriftet und katalogisiert.

Fahrradkeller: Mehr als 1000 Räder lagern im Keller des Fundbüros, natürlich ordentlich beschriftet und katalogisiert.

Selber besitze er bereits 40 Fahrräder. Und es kommen immer wieder neue dazu. „Ich schaue vor allem nach Funktionalität. Sobald ich eine Vielzahl an Ersatzteilen dazu kaufen muss, lohnt es sich nicht mehr“, ergänzt der Rentner. Von Mountainbike über Stadträder bis hin zu Rennrädern findet man alles was das Herz begehrt. Auch die Preise der zum Kauf stehenden Fahrräder variieren je nach Zustand und reichen von 20 bis 1000 Euro. „Die Einnahmen des Verkaufs fließen in die Stadtkasse und kommen somit allen Kölnerinnen und Kölnern zugute“, so die Leiterin des Fundbüros.

Neben Fahrrädern, stapeln sich im Keller des Fundbüros auch viele weitere Kuriositäten, darunter etwa ein Brautkleid, ein Grabstein oder eine Reihe neuwertiger Schwimmbecken. Einige weniger spezielle Fundstücke wie Elektronik, Schmuck oder Kleidung werden am 19. Juli zwischen 9 und 12 Uhr bei einer Auktion im Fundbüro in der Dillenburger Straße 27 in Kalk versteigert. Eine Bezahlung kann nur in Bar erfolgen.