Im Rahmen des Darmkrebsmonats enthüllte das Darmkrebszentrum am Mittwoch gemeinsam mit dem Künstler HA Schulte ein ganz besonderes Kunstprojekt.
Spektakuläre Kölner KunstaktionSkulpturen von HA Schult rücken Darmkrebs in den Fokus

HA Schult präsentiert seine Skulpturen zum Thema 'Müll & Darm'
Copyright: Costa Belibasakis
Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung, jährlich kostet er tausende Menschen ihr Leben. Und doch wird die Einladung der Krankenkasse zur Vorsorge, die Menschen ab dem 50. Lebensjahr erhalten, oft schulterzuckend zur Seite gelegt. Mit der Veranstaltung „Müll & Darm“ rückten das Darmzentrum Köln e.V. und der Aktionskünstler HA Schult die Erkrankung am vergangenen Mittwoch in den Fokus der Öffentlichkeit.
Neue medizinische Kenntnisse
Zwar ist der März offiziell Darmkrebsmonat, doch die richtige Vorsorge und Behandlung bleibt das ganze Jahr über relevant. Am gestrigen Tag trafen sich rund 100 Gäste aus dem Kölner Raum im QVEST Hotel, um sich über neue medizinische Erkenntnisse und Behandlungsmethoden auszutauschen. Darunter befanden sich führende Mediziner, Vertreter aus Wissenschaft und Forschung sowie Kunst- und Gesellschaftspolitisch Interessierte.
Ein auf den ersten Blick berufsfremder Gast war der Objekt- und Aktionskünstler HA Schult. Er wurde durch seine sogenannten „Trash People“ bekannt und verknüpfte nun für das Darmzentrum die Themen Müll, Kunst, Medizin und Nachhaltigkeit in Form zweier Skulpturen. Seine zwei enthüllten Werke namens „Medical Men“ bestehen von oben bis unten aus Krankenhausmüll, den involvierte Professoren aus ihren Kliniken lieferten.
Persönliche Erfahrung als Inspiration
Als Inspiration dienten die persönliche Erfahrung mit dem Thema und ein damit besonderes Anliegen für die Darmkrebsvorsorge. „Die Botschaft der Skulpturen ist, in sich zu gucken, bevor es dafür zu spät ist,“ erklärt der Künstler. Der Sohn eines Freundes von ihm sei mit nur 36 Jahren an Darmkrebs verstorben. Die Eltern des Verstorbenen, Hubert Burda und Christa Maar, gründeten zur Förderung der Prävention und Früherkennung von Darmkrebs 2001 die Felix-Burda Stiftung.
Das ungewöhnliche Material soll sowohl den Krebs als Müll im Darm symbolisieren, als auch die Bedeutung einer gesunden Ernährung und achtsamen Vorsorge betonen. „Die Wissenschaft sagt den Leuten geduldig was zutun ist, ich bin dafür da, um ihnen den Spiegel vorzuhalten,“ betont HA Schulte.
Die Skulpturen würden laut der Veranstalterin Silke Kastien vorerst wieder in das Museum des Künstlers mitgenommen, danach sollten sie durch alle Kölner Kliniken wandern, die mit dem Darmzentrum verbunden sind. Am Ende sei geplant, sie für einen guten Zweck zu versteigern.