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KölnKölner Seniorenvertretung fordert günstiges Ticket für Bus und Bahn

Lesezeit 2 Minuten
Ein Senior steigt mit einem Rollator in einen Bus.

Benachteiligt fühlen sich Seniorinnen und Seniorinnen beim Preis des Deutschlandtickets.

Ähnlich wie Schüler und Studenten sollten auch Seniorinnen und Senioren von vergünstigten Tickets profitieren, fordert die Interessensvertretung.

Die Seniorenvertretung Köln fordert die Einführung eines günstigen ÖPNV-Tickets für Seniorinnen und Senioren im Verkehrsverbund VRS. Diskutiert werden soll die Forderung zunächst in der Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik am kommenden Montag.

Am 1. Mai wurde bundesweit das Deutschlandticket zu einem Preis von 49 Euro eingeführt, Millionen Menschen nutzen es im öffentlichen Nahverkehr. Im Zuge der Einführung des Tickets hatten verschiedene Gruppen wie etwa Schüler und Studenten einen Ticketpreis gefordert, der unterhalb des Betrages von 49 Euro liegen sollte. Mit Erfolg. Denn in vielen Kommunen wird dies bereits umgesetzt. Eine bundesweite Regelung soll voraussichtlich im kommenden Jahr folgen.

Einige Bundesländer haben schon vergünstigte Tickets eingeführt

Für Seniorinnen und Senioren ist jedoch derzeit weder auf der Bundesebene noch auf der Landesebene NRW eine Sonderregelung geplant. „Die Länder und Verbünde können hier individuelle Regelungen treffen“, heißt es beim Verkehrsministerium. Einige Bundesländer und Verkehrsverbünde haben bereits ein spezielles Ticket mit einem angepassten Preis für Seniorinnen und Senioren eingeführt. Die Kölner Seniorenvertretung nennt in ihrem Positionspapier einige Beispiele, unter anderem Mecklenburg-Vorpommern. Unter dem Motto „Die neue Bewegungsfreiheit 65+“ zahlen Menschen ab 65 Jahren für das Deutschlandticket nur 29 Euro pro Monat. Die Differenz von 20 Euro zum regulären Preis übernimmt das Land Mecklenburg-Vorpommern. Ähnlich macht es der Verkehrsverbund Hannover: Er bietet allen über 60-Jährigen, die nicht mehr berufstätig sind, ein Seniorenticket zu einem Preis von monatlich 31 Euro im Einzelverkauf und 26,40 Euro im Abo an.

Angespannte finanzielle Situation vieler älterer Menschen

„Vor diesem Hintergrund fühlen sich die Seniorinnen und Senioren der Stadt Köln sehr benachteiligt“, so die Seniorenvertretung. Das Deutschlandticket werde von der Mehrheit als zu hochpreisig empfunden. „Sie sind durch die erheblich gestiegenen Lebenshaltungskosten bereits sehr belastet“, heißt es in dem Papier weiter. Diejenigen, die zwar ein geringes Einkommen erzielen, aber nicht die Voraussetzungen von Sozialleistungen erfüllten, seien besonders betroffen. „Ein günstiges Seniorenticket wäre ein Beitrag, die bereits angespannte finanzielle Situation nicht noch weiter zu verschärfen und ist geeignet, die unverzichtbare Teilhabe an der Mobilität im ÖPNV zu gewährleisten.“ Weitere Beweggründe seien Klimaschutz und eine Wertschätzung der Seniorinnen und Senioren im Alltag.

Monatlich 29 Euro sollte das Ticket nach Forderungen der Seniorenvertretung für Kölnerinnen und Kölner ab 60 Jahren kosten, das mindestens im Gebiet des Verkehrsverbunds VRS gültig ist. Wünschenswert sei in der Weiterentwicklung ein NRW-weit gültiges Seniorenticket oder ein Deutschlandticket zum Preis von 29 Euro.