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Nach AnzeigeSchmähplakat gegen OB Reker - Vier Beschuldigte ermittelt

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Reker hatte nach dem FC-Spiel im Mai Anzeige bei der Polizei wegen sexueller Beleidigung erstattet.

Nach dem Eklat um ein Schmähplakat gegen Oberbürgermeisterin Henriette Reker im FC-Stadion sind vier Beschuldigte ermittelt worden. Dies teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Rundschau mit. Die Beschuldigten sollen das Plakat im Stadion hochgehalten haben. Es gehe um den Straftatbestand der Beleidigung, Verleumdung und übler Nachrede. Weitere Angaben machte die Behörde zunächst nicht. In dem Fall werde weiter ermittelt.

In der ersten Halbzeit des Spiels gegen Union Berlin im Mai 2024 hatten Fans das Transparent am Zaun der Südtribüne aufgehängt und das letzte Heimspiel der Saison als Bühne genutzt. Reker erstattete Anzeige bei der Polizei wegen sexueller Beleidigung. FC-Geschäftsführer Christian Keller hatte nach dem Vorfall sein Bedauern geäußert und mitgeteilt, grundsätzlich habe „jede Form von Diskriminierung nichts beim 1. FC Köln verloren“. Der Verein äußerte sich nicht zu der Frage, wie das Plakat ungeprüft ins Stadion kommen konnte.

Politik verurteilte Plakat scharf

Auch die Politik verurteilte das Plakat scharf. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau sprach von einer „geschmacklosen und ehrverletzenden Entgleisung im Stadion“, die mit „allen dem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln“ verfolgt werden müsse. „Zudem fordern wir den FC-Vorstand auf, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, damit sich ein derartiger Vorfall nicht wiederholen kann.“ Die Kölner Staatsanwaltschaft sprach von einer „eindeutigen strafrechtlichen Relevanz“. Es gehe um den Tatbestand der Beleidigung. Der Spruch auf dem Banner habe ein „unterirdisches Niveau“, sagte Oberstaatsanwalt UIf Willuhn im Mai der Rundschau. Der Inhalt sei eine „reine Schmähung“. Mithilfe der Videoüberwachung soll eine individuelle Zuordnung versucht werden. Ein Teilerfolg konnte nun erst einmal erzielt werden. Undund es soll herausgefunden werden, wer für den Inhalt des Schriftzuges verantwortlich ist. Außerdem wollen Polizei und Staatsanwaltschaft herausfinden, wie das Banner ohne Kontrolle und damit auch ungelesen ins Stadion kommen konnte. „Dies ist Gegenstand der Ermittlungen. Wir werden dies prüfen“, ergänzte Willuhn.