Die Rundschau trauert um einen langjährigen Mitarbeiter und guten Kollegen, der im Alter von 74 Jahren verstorben ist.
Nachruf auf einen KollegenRundschau-Fotograf Peter Gauger ist tot

Peter Gauger war über 40 Jahre für die Rundschau als Fotograf unterwegs.
Copyright: Costa Belibasakis
Einen Hinweis zur Anfahrt hat er als persönliche Beleidigung betrachtet. Peter Gauger kannte immer den besten Weg zu einem Ortstermin, und Termine hat er unzählige absolviert in den über 40 Jahren, in denen er für die Kölnische Rundschau als Fotograf tätig war. Gauger lehnte Navigationsgeräte kategorisch ab. Er folgte lieber seinem inneren Kompass – und ist damit immer gut gefahren. Nun ist der beliebte Kollege nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben.
Anfang der 70er Jahre hat der in Diepholz geborene Gauger bei der Rundschau angefangen. Die digitale Fotografie und Selfie-Hype waren damals noch nicht mal eine Zukunftsvision. Man musste mit der Technik schon selbst umgehen können und wissen, was bei der Entwicklung im Labor passiert. Vor allem aber musste ein Lokalfotograf mit den Menschen umgehen können. Und das konnte Peter Gauger. Er begegnete ihnen auf Augenhöhe, interessierte sich für ihre Geschichten, fragte bei Interviews gerne nach und warf sich vor den Würdenträgern aus Politik und Wirtschaft nicht in den Staub. Und das immer mit größtmöglicher Unaufgeregtheit. Eitelkeiten sind ihm fremd geblieben. Wer allzu großspurig auftrat, dem konnte er sein Missfallen darüber sehr direkt mitteilen.
Seine Leidenschaft galt im Beruf allen Geschichten, die von Blaulicht geprägt waren. Bei einem Unfall auf der Autobahn war es für ihn Ehrensache, früh vor Ort zu sein. Er kannte Zufahrten und Schleichwege wie kaum ein anderer in der Stadt. Auch lange nach seinem altersbedingten Abschied von der Rundschau 2014 meldete er sich in der Redaktion mit einem kurzen Hinweis, wenn irgendwo eine Rauchsäule zu sehen war.
Leidenschaft für die Wildbienen
Seine private Leidenschaft galt den Wildbienen. Er war Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Porz auf Gut Leidenhausen. Nicht nur seine Enkel führte er in die Natur und an Umweltthemen heran, auch Erwachsenen erläuterte er die Bienenzucht und die Honigproduktion. Gauger war zudem stellvertretender Geschäftsführer des Umweltbildungszentrums auf Gut Leidenhausen. Ein paar Gläser Honig hatte er fast immer im Kofferraum. Und wenn man freundlich fragte, bekam man garantiert eins ab.