„Der Blaulicht-Report“Polizist und RTL-Darsteller wegen Erpressung vor Gericht

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Köln – Räuberische Erpressung, Hausfriedensbruch, unbefugte Ausübung eines öffentlichen Amtes: Es ist ein bunter Strauß an Vorwürfen, wegen derer sich zwei Männer (36 und 32) und eine Frau (26) seit Montag einem Strafverfahren vor dem Landgericht stellen müssen. Besonders brisant: Der 32-jährige war bis zu seiner vorläufigen Verhaftung im November 2017 Bundespolizist am Flughafen Köln/Bonn. Ferner war er in 30 Folgen der RTL- Serie „Der Blaulicht Report“ vor der Kamera. Die Angeklagten schwiegen zunächst zu den Tatvorwürfen.
Gemeinsam mit dem damaligen Bundespolizisten soll der 36-Jährige im September 2017 versucht haben, einen Mann in Rath-Heumar zur Zahlung von 10 000 Euro zu erpressen. Hierzu soll der 32-Jährige seinem Mittäter aus dem Fundus der Fernsehserie eine falsche Polizistenuniform zur Verfügung gestellt haben. Gegenüber dem Geschädigten soll sich der 36-Jährige als Polizist ausgegeben und ihn beschuldigt haben, Drogen an seine Tochter verkauft zu haben. Dabei soll er dem Opfer mit einem Quarzhandschuh ins Gesicht geschlagen und gegen eine Wand geschubst haben. Er soll zudem versprochen haben, belastendes Beweismaterial zu vernichten, sollte das Opfer zahlen.
Drogenrazzia vorgetäuscht
Zwei Tage später soll der 36-Jährige mit der gleichen Masche versucht haben, einen Autohändler zu erpressen. Der Angeklagte soll den Autohändler vor dessen Haus abgepasst und beschuldigt haben, er verkaufe Drogen. Als der Geschädigte einen Dienstausweis verlangte, soll der Täter ohne Beute geflüchtet sein. Daraufhin erstattete der Autohändler Anzeige, später erkannte er den 36-Jährigen auf Fotos wieder. Bei den weiteren Ermittlungen stießen die Beamten auch auf den Bundespolizisten. Der ist mittlerweile vom Dienst suspendiert, sitzt aber nicht mehr in U-Haft.
Gemeinsam mit der 26-Jährigen soll der 36-Jährige – diesmal ohne Polizei-Uniform, dafür aber mit echter Polizeiwarnweste – zudem einen Mann in Krefeld überfallen haben. Die Angeklagten sollen eine Drogenrazzia vorgetäuscht haben. Sie sollen rund 3000 Euro, mehrere Mobiltelefone, ein Laptop, Parfüms, eine Playstation mit Spielen sowie eine Breitling-Uhr erbeutet haben.