Die Bande soll in zahlreiche Schulen und Kindergärten in der Region eingestiegen sein und Beute von rund 500.000 Euro gemacht haben.
Einbrüche in Kitas und SchulenKölner Polizei zerschlägt Einbrecherbande – Täter wohnten noch bei den Eltern
Die Kölner Polizei hat nach monatelangen Ermittlungen eine Bande zerschlagen, die über Monate in Schulen und Kindergärten in Köln und Leverkusen eingebrochen sein sollen. Die meist jugendlichen Täter oder Heranwachsenden sollen aktuell für 38 Einbrüche veantwortlich sein; doch vermutlich wird die Anzahl wesentlich höher sein. „Wir überprüfen weitere Fälle. Beispielsweise werden beschlagnahmte Handys ausgewertet“, sagte ein Polizeisprecher. In den vergangenen Monaten kam es in Köln und Leverkusen zu rund 270 Einbrüche in Schulen und Kitas.
Razzia in Köln, Leverkusen und Niederkassel
Die Ermittler holten am frühen Dienstagmorgen zum Schlag gegen die Einbrecher aus. Durchsuchungen gab es in 15 Wohnungen in Köln, Leverkusen und Niederkassel. Manche Beschuldigten wohnten noch bei ihren Eltern. Im Fokus der Ermittlungen stehen 14 junge Männer und eine Frau im Alter zwischen 17 und 22 Jahren, teilte die Polizei in Köln mit. Sie sollen als Bande in unterschiedlicher Zusammensetzung Einbrüche in Schulen und Kitas verübt haben. Ob die Tatverdächtigen Kontakte zu den Schulen hatten oder dort möglicherweise auch unterricht worden, ist laut Polizei Bestandteil der Ermittlungen.
Der Wert der Beute soll mindestens 500.000 Euro betragen. Der Gebäudeschaden soll bei rund 250.000 Euro liegen. Die Bande soll vor allem Lernmittel wie Tablets und Laptops, aber auch Tresore gestohlen haben. Bei den Durchsuchungen wurden nach Polizeiangaben Tablets, Handys und eine Schusswaffe (9 mm ) sowie geringe Mengen Marihuana und Kokain entdeckt.
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Köln-Immendorf: Täter auf frischer Tat geschnappt
In Köln sind in den vergangenen Tagen drei Tatverdächtige erwischt worden. Ein Polizeihund hatte in der Nacht zum 4. Januar 2024 drei Männer (20, 21, 26) nach einem Einbruch in eine Schule in Immendorf auf frischer Tat gestellt. Dabei erlitten die beiden Jüngeren leichte Bissverletzungen, die anschließend in einem Krankenhaus behandelt wurden. Gegen 2.45 Uhr war zunächst die Alarmanlage durch die mutmaßlichen Einbrecher ausgelöst worden, nachdem sie die hintere Tür des Gebäudes aufgehebelt hatten. Als wenige Minuten später die ersten Streifenteams an der Gemeinschaftsschule eintrafen, flüchtete das Trio über ein Fenster im Erdgeschoss.
Spürnase „Sam“ nahm sofort die Verfolgung auf und führte seinen Hundeführer (35) ins angrenzende Waldstück, wo sich die Gesuchten im Gebüsch versteckt hatten - Festnahme. Einer der Festgenommenen soll zur der nun zerschlagenen Einbrecherbande gehören.
Viele Taten in Leverkusen
Die Taten hatten in den Schulen für reichlich Verunsicherung gesorgt und den Betrieb oftmals kräftig durcheinandergewirbelt. Besonders in Leverkusen kam zu vielen Einbrüchen. Es kam soweit, dass die Stadt Leverkusen teures Technik-Equipment aus den Schulen holte und an anderen Orten lagerte.
In Leverkusen war es allein zwischen Juli und und September zu elf Einbrüchen in Leverkusener Kitas gekommen. Auch davor gab es etliche Fälle, dazu gab es parallel eine Einbruchserie in Leverkusener Schulen. Die Stadt nannte damals insgesamt rund 40 Einbrüche dieser Art. Die Grundschule Am Friedenspark in Rheindorf etwa hatte es am Pfingstwochenende 2023 getroffen. Die Täter brachen dort 26 Spezialtüren, die gewissen Schallschutzanforderungen entsprachen, auf, nahmen Laptops, Tablets und Beamer mit, hieß es damals von der Polizei. Die Schüler mussten während des Aufräumens und Wiederherstellens der Räume in den Distanzunterricht wie zu Pandemie-Hochzeiten, berichtete die „Rheinische Post“.
Ein weiterer Fall ereignete sich an der Marienschule in Opladen. Ein einem Montagmorgen bemerkte der Hausmeister zahlreiche aufgehebelte und eingetretene Türen und durchwühlte Schränke. Am Versuch, einen Safe im Sekretariat aufzubrechen, waren die Täter gescheitert. In der gleichen Nacht wurde auch in die Thomas-Morus-Grundschule in Schlebusch eingebrochen. Auffällig ist die brachiale Gewalt, mit der bei den Einbrüchen vorgegangen werde, teilte die Polizei. In den Schulen wurde teilweise heftig randaliert. Während bei anderen Einbrüchen oft Türen aufgehebelt werden, wurden sie hier eingetreten. Weitere Zeugenhinweise nimmt die Kölner Polizei unter der Ruf 221 229-0 entgegen.