Es sollte ein Fußballfest werden, doch die Krawalle am 8. September 2022 im „Stade de Nice“ überschatten das Auswärtsspiel des 1. FC Köln in der Conference League. Weil sich unter anderem auf den Rängen des Stadions Jagdszenen zwischen Anhängern beider Mannschaften abspielen, beschäftigt sich die Kölner Justiz seit Monaten mit der Aufarbeitung der Straftaten. Es gab mehrere Verfahren und Urteile.

Mittlerweile sind die erschreckenden Vorfälle größtenteils aus dem Blickfeld der breiten Öffentlichkeit verschwunden. Am Mittwoch ist nun wieder ein Prozess um die Nizza-Krawalle. Und diesmal ist ein „Schwergewicht“ auf der Anklagebank. Die mutmaßlichen Taten des 36-Jährigen sind auf verschiedenen Fotos von Agenturfotografen abgebildet.

Auf einem Bild ist zu sehen, wie der Mann einen Kontrahenten mit einem wuchtigen Karatetritt am Kiefer tritt. Auf einem anderen Bild schlägt der Verdächtige mit einem Ständer auf ein Opfer ein. In dem Fall wird dem 36-Jährigen von der Staatsanwaltschaft gefährlicher Körperverletzung und Raub vorgeworfen.

Im Oktober 2022 wurden 16 Personen festgenommen. Oberstaatsanwaltschaft Ulf Willuhn sprach von „sinnentleerter Brutalität“ bei den Taten in Nizza. „Es sind keine Fans. Es sind Menschen, die die Tötung billigend in Kauf nehmen“. Der Ankläger in Sachen Fußballkriminalität bei der Kölner Staatsanwaltschaft betonte, dass es so nicht weiter gehen könne. Es komme in Köln immer wieder zu schweren Vorfällen mit Kölner Gewalttätern.