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Köln-NeubrückMehrheit der Schulpolitiker will an Kurt-Tucholsky-Hauptschule festhalten

Lesezeit 2 Minuten
Unterschriften für eine Gesamtschule Neubrück.

Schuldezernent Robert Voigtsberger erhielt Anfang Juni mehr als 2300 Unterschriften für eine neue Gesamtschule Neubrück.

Eine Umwandlung der Kurt-Tucholsky-Hauptschule in Köln-Neubrück in eine Gesamtschule rückt wieder in weitere Ferne.

Die Kurt-Tucholsky-Hauptschule soll vorerst wie bisher erhalten werden. Mit der Mehrheit von Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP und gegen die Stimmen von SPD, Volt und Linke stimmte der Schulausschuss am Mittwochabend gegen einen Vorschlag der Verwaltung. Diese hatte vorgeschlagen, die Kurt-Tucholsky-Hauptschule zum kommenden Schuljahr auslaufen zu lassen. Ein Jahr später sollte dort eine neue Gesamtschule starten.

Im Herbst 2024 soll laut Änderungsantrag von Grünen, CDU und FDP in einer Fachgesprächsreihe die Schulplatzsituation im Stadtbezirk genau beleuchtet werden. Zudem soll geprüft werden, welche konkreten Möglichkeiten es für den „wirklichen Neubau einer weiteren (und auch geplanten) Gesamtschule für den Stadtbezirk Kalk gibt“. Insbesondere sollten die Standorte Bauhof Frankfurter Straße und das Schulzentrum am Hardtgenbuscher Kirchweg geprüft werden.

Kurt-Tucholsky-Hauptschule: SPD und Linke sehen dringenden Bedarf

Oliver Seeck, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, dessen Partei sich entschieden für die Umwandlung der Hauptschule in eine Gesamtschule einsetzt, zeigte sich „fassungslos“. Der Bedarf für eine Gesamtschule sei eindeutig, sowohl angesichts des Schulentwicklungsplans als auch im Hinblick auf die Ablehnungen zum kommenden Schuljahr.

Eine Neubrücker Bürgerinitiative hatte Anfang Juni mehr als 2300 Unterschriften für die Umwandlung in eine Gesamtschule übergeben. Zum Ende des Anmeldezeitraums hatten sich in der Kurt-Tucholsky-Hauptschule lediglich 19 Kinder angemeldet. Erfahrungsgemäß erhöht sich die Zahl bis zum Schulbeginn, so dass die Schule bisher immer zweizügig starten konnte.

Grüne loben gute Arbeit der Hauptschule

Dass in den Stufen 7 und 9 bisher immer weitere Schüler auf die Neubrücker Hauptschule gewechselt seien, führten die Befürworter für ihren Weiterbestand als Argument an. Von 30 bis 40 in der Eingangsklasse sei die Stufenstärke dann auf 60 bis 70 angewachsen. Es handle sich um eine stabile Schule, die gute Arbeit mache. „Das System muss aufrechterhalten werden“, sagte Bärbel Hölzing, schulpolitische Sprecherin der Grünen. Sie verwies auch darauf, dass die ÖPNV-Anbindung der Hauptschule nicht gut sei und dies gegen einen geeigneten Standort für eine Gesamtschule spreche. Begründung: Diese haben in der Regel ein größeres Einzugsgebiet und brauchen eine gewisse Größe, um in der Oberstufe gut zu funktionieren.

Frank Pfeuffer, Leiter der Stabsstelle Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung, informierte den Ausschuss, dass Hauptschulen mindestens zweizügig geführt werden müssten, um nicht von der Bezirksregierung geschlossen zu werden. Die endgültige Entscheidung fällt der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag.