Der als Islamist bekannte Mann war nach seiner Ingewahrsamnahme im Saarland wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Kölner DomMutmaßliche Anschlagspläne - Festgenommener saß bereits in Gewahrsam
Nach den mutmaßlichen Anschlagsplänen auf den Dom sind neue Details bekannt geworden: Wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, handelt es sich bei dem am Heiligabend festgenommenen Mann aus Tadschikistan (30) um die Person, die bereits im Saarland wegen desselben Verdachts festgenommen wurde. Der als Islamist bekannte Mann war nach seiner Ingewahrsamnahme im Saarland allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Danach fuhr der 30-Jährige mit der Bahn zu Bekannten nach Wesel und blieb dort zunächst. Ermittler hatten nach dem neuerlichen Verdacht den Aufenthaltsort des 30-Jährigen ermittelt. Spezialkräfte nahmen den Mann schließlich an Heiligabend fest. Warum ein Gericht im Saarland den Verdächtigen nicht in Haft schickte, war zunächst nicht zu erfahren.
30-Jähriger soll aus dem Umfeld einer siebenköpfigen tadschikischen Terrorzelle stammen
Der 30-Jährige soll aus dem Umfeld einer siebenköpfigen tadschikischen Terrorzelle stammen, die im Juli 2023 bei Razzien in den Niederlanden und NRW festgenommen wurden, hieß es aus Ermittlerkreisen. Die Kölner Polizei und weitere Sicherheitsbehörden wollen nun herauszufinden, wie konkret die mutmaßlichen Anschlagspläne waren und welche Kontakte der 30-Jährige in der Islamisten-Szene hatte. Der Mann bleibt bis mindestens zum 7. Januar zur Gefahrenabwehr in Polizeigewahrsam. Er soll Mitglied des Terrornetzwerkes „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ sein. Dieser Ableger des Terrornetzwerkes Islamistischer Staat (IS) spielte in Köln bisher keine Rolle.
Wie aus Justizkreisen zu erfahren, gab es gegen Personen aus diesem Netzwerk bisher keine Ermittlungsverfahren in Köln. Die Gewerkschaft der Polizei fand zu den massiven Sicherheitsvorkehrungen im Dom zu Heiligabend deutliche Worte: „Es kann nicht sein, dass wir mittlerweile unsere Kirchen von massiven Polizeikräften schützen lassen müssen“, sagte Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in NRW der „Rheinischen Post“. „Wir haben den Terror längst ins Land gelassen. Ferngesteuerte Islamisten, die in unserem Land einst angeblich Schutz gesucht haben und alle Annehmlichkeiten und Freiheiten genießen, sind nun potenzielle Attentäter“, kritisierte Rettinghaus. Gegen diese Entwicklung müsse sich der Staat endlich zur Wehr setzen, betonte der Gewerkschafter.