Cineville ist ein Zusammenschluss von Kinos aus fünf deutschen Städten. Mit dem Abo können alle teilnehmenden Kinos besucht werden.
Ab 20 Euro im MonatKino-Flatrate „Cineville“ startet in Kölner Kinos
Wie komme ich raus aus der „Streaming-Serien Sucht“, wie finde ich wieder den Weg vom Popcorn-versifften Sofa hinein in den bequemen Kinosessel vor der großen Leinwand, auf die mein filmisches Objekt der Begierde eigentlich hingehört? Und dass ich dann auch noch in der Gesellschaft Gleichgesinnter erleben kann! Vor dem Hintergrund, dass hierzulande jeder Einwohner nur 1,13-mal pro Jahr ins Kino geht, scheint es Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Dachten zumindest sieben Filmtheaterbesitzer aus der Republik – und schlossen sich während der letztjährigen Berlinale zusammen, um diesem Missstand Abhilfe zu schaffen. Unter ihnen Jürgen Lütz, der Betreiber des Kölner Arthousekinos „Odeon“.
Nun ging es am 15. August in fünf Städten – Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln und Nürnberg – los. Lütz gelang es in Köln, gleich alle sieben Arthouse-Kinos – Odeon, Filmlichtspiele Kalk, Off-Broadway, Filmpalette, Weisshaus, Cinenova und das Filmhaus – direkt mit ins Boot zu nehmen. Ab Oktober kann man dann mit dem Kinoabo „Cineville“ bundesweit die angeschlossenen Kinos besuchen. Ab 20 Euro monatlich kostet der uneingeschränkte Kino-Spaß: Einfach die „Cineville-Card“ an der Kasse vorzeigen – und man erhält eine Freikarte! Und das nicht nur für die regulären Filmvorstellungen, sondern auch für Sonderveranstaltungen und Festivals, wie den unter anderem in Köln stattfindenden französischen und iranischen Filmtagen.
„Cineville“: Vorbild kommt aus den Niederlanden
Abgeguckt haben sich die Initiatoren die Idee bei unseren niederländischen Nachbarn. Dort ist die „Cineville-Card2 seit fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte, konnte schon 90.000 Abonnenten anlocken. Heute sind dort über 70 Kinos in 40 Städten Teil des Netzwerks, das vor allem junge Kinogänger zwischen 20 und 35 Jahren anspricht, aber auch von Menschen ab 50 Jahren verstärkt genutzt wird. Belgien und Österreich haben mittlerweile nachgezogen und befinden sich auf der Erfolgsspur.
Mit der „Cineville-Card“ als Erkennungszeichen, erzählt Lütz, hat sich in den Niederlanden eine regelrechte Cineasten Community entwickelt: „Ach sie gehören auch zu ,Cineville'?!“ hört man öfters an den Kinokassen. „Cineville“ hat den Kinobesuch in den Niederlanden nachweisbar gesteigert: Abonnenten besuchen im Durchschnitt 2,5 Mal im Monat ein Kino. Auf diesen Clubcharakter setzt man auch hierzulande: „Wir wollen unsere Abonnenten durch unsere Homepage, mit Newslettern und in den sozialen Medien gut informieren.“ Hinzu kommt eine Kooperation mit dem bundesweit erscheinenden Print-Magazin „Indiekino“, das jetzt schon kostenlos in den Kinos ausliegt. Noch einen weiteren Vorteil für die „Cineville“-Gemeinde sieht Jürgen Lütz: Man kann für weniger Geld mehr Filmer gucken als bisher, was natürlich auch der Vielfalt des Programms zugutekommt. Und die Filme können länger auf der Leinwand bleiben, nicht schon nach einer Woche wieder aus den Kinos verschwinden!“
Mehr Infos gibt es unter www.cineville.de.