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Anschlagsserie in Köln setzt sich fortMehr als 20 Schüsse auf Uhrengeschäft in Niehl

Lesezeit 2 Minuten
Schüsse auf ein Uhrengeschäft aufder Neusser Straße in Niehl

Schüsse auf ein Uhrengeschäft aufder Neusser Straße in Niehl

Dieses Mal traf es ein Uhrengeschäft in Niehl. Gegen vier Uhr am Samstagmorgen feuerte ein Unbekannter mit einer vollautomatihen Waffe auf den Laden.

Die Serie der schweren Straftaten im Spektrum der organisierten Kriminalität hat sich auch am frühen Samstagmorgen in Köln fortgesetzt. Auf der Neusser Straße in Niehl hat ein Unbekannter mehr als 20 Schüsse auf ein Uhrengeschäft abgegeben. Laut Polizei wurde für die Tat eine vollautomatische Waffe verwendet. Verletzt wurde niemand. In den vergangenen Wochen kam es in Köln und der Region immer wieder zu Schussabgaben und Explosionen, die von Polizei und Staatsanwaltschaft als Drohgebärden und Warnungen im kriminellen Milieu gewertet werden.

Unruhe bei Rockern und Drogenbanden

Gegen vier Uhr hatte der Unbekannte auf die Fensterfront und die Fassade des Gebäudes in Niehl gefeuert, anschließend konnte er unerkannt entkommen. „Aufgrund jüngster, nahezu identischer Taten hat das Kriminalkommissariat 21, zuständig für die Bekämpfung organisierter Kriminalität, die Ermittlungen übernommen“, teilte die Polizei am Vormittag mit. Bei der Dokumentation des Tatorts hatte die Spurensicherung erneut viel Arbeit, denn jedes Einschussloch und jede Patronenhülse wurden gesondert markiert und protokolliert.

Nun sucht die Polizei Zeugen, die Hinweise zur Tat oder einem möglichen Verdächtigen abgeben können. Zuletzt waren vor zwei Wochen Schüsse auf ein Mehrfamilienhaus in Ostheim abgefeuert worden, kürzlich war auf einem Parkplatz in Ostheim ein Auto angezündet worden - die Polizei hatte später eine scharfe Handgranate unter dem Fahrzeug entdeckt und für eine kontrollierte Explosion gesorgt. Die Staatsanwaltschaft hatte unlängst von mehreren Ermittlungskomplexen gesprochen, die sich derzeit überschneiden. Zum einen ist dies eine erhebliche Unruhe im organisierten Drogenhandel, andererseits deuten Handgranate und Schussabgaben eher auf Abrechnungen unter Rockern hin. Zusammenhänge wollte Kölns kripochef Michael Esser ebenfalls nicht ausschließen.

Hinweise zu den Schüssen in Niehl nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0221/2290 entgegen.