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Köln-Marathon am SonntagVeranstalter wollen verstärkt auf Top-Athleten setzen

Lesezeit 3 Minuten
Großer Andrang herrschte bereits am Freitag bei der Laufmesse „Running Expo“ am Butzweilerhof in Köln.

Großer Andrang herrschte bereits am Freitag bei der Laufmesse „Running Expo“ am Butzweilerhof in Köln.

Der Marathon setzt in diesem Jahr auf internationale Top-Athleten und zielt auf neue Streckenrekorde ab. Innovationen wie eine „Kölsch-Tanke“ bei Kilometer 40 sorgen für Abwechslung.

Es gibt vermutlich wenige Studien, wie ausgelaugte Körper nach 40 Kilometern Strapaze auf ein frisch gezapftes Kölsch reagieren. Über die Ratsamkeit eines solchen Tests ließe sich wild spekulieren, am Sonntag haben die Teilnehmenden des Generali Köln-Marathons die Gelegenheit zum großen Feldversuch. Erstmals befindet sich bei Kilometer 40 kurz hinter dem Rudolfplatz die „Kölsch-Tanke“ eines Sponsors. Für Vorzeigeathleten soll auch eine alkoholfreie Variante gereicht werden.

Esther Pfeiffer gilt als Favoritin beim HalbmarathonDie Laufelite dürfte für solche Experimente kurz vor dem Zielstrich nicht infrage kommen. Da ein Großteil der deutschen Spitze vorigen Sonntag beim Jubiläum des Berlin-Marathons gestartet ist, haben die Veranstalter in Köln nach vielen Jahren mal wieder afrikanische Läuferinnen und Läufer verpflichtet. Bei den Männern gilt Demeke Tadesse (25) aus Äthiopien als Favorit, er peilt nach Angaben der Veranstalter eine Zeit um die 2:12 Stunden an. Bei den Frauen werden wohl Zinash Mekonnen (Äthiopien) und Failuna Matanga (Tansania) um den Sieg laufen.

Köln-Marathon: Angriff auf Streckenrekorde angepeilt

Ohnehin streben die Organisatoren in den kommenden Jahren den Angriff auf die Streckenrekorde an. „Mittelfristig möchte ich den Elitesport in Köln etablieren, denn dies ist wichtig für das Image einer Laufveranstaltung“, hat Marathon-Chef Markus Frisch festgestellt. Er werde jedoch auch weiter auf die nationalen Spitze setzen, um Talente über den Halbmarathon an die Marathondistanz heranzuführen.

Schon dieses Jahr könnte der Halbmarathon-Streckenrekord (1:08:51 Stunden) von Sabrina Mockenhaupt aus dem Jahr 2008 wackeln. Favoritin Esther Pfeiffer (TK zu Hannover) peilt eine Zielzeit von 1:09 Stunden an und ist bereits eine Zehn-Kilometer-Zeit von 32:37 Minuten gelaufen. Ihr Mann Hendrik Pfeiffer, der einst den Köln-Marathon gewann, will für sie als Tempomacher auf die Strecke gehen. Bei den Männern gehören auf der Halbdistanz Tom Förster (MTV Braunschweig), Jonathan Dahlke (Bayer Leverkusen) und Linus Korsmeier (Milers Colonia) zu den Anwärtern auf den Sieg.

Mit dem Marathon erleben die Organisatoren der Kölner Ausdauersport GmbH in diesem Jahr die dritte rekordverdächtige Breitensportveranstaltung. Mit 6500 Meldungen für die Hobbyrennen war zunächst beim Radklassiker „Rund um Köln“ ein Melderekord erreicht worden, beim Triathlon im September bedeuteten 3700 Teilnehmende ebenfalls einen Rekord. Nun musste die Anmeldung sowohl für den Halbmarathon als auch für den Marathon vorzeitig geschlossen werden. „Entscheidend hierfür sind logistische Gründe, denn niemand soll auf der Zielgeraden im Stau stehen“, sagt Marathon-Chef Markus Frisch.

Eng wird es am Sonntag vor allem gegen 11 Uhr im Ziel. Dann werden in kurzer Zeit etwa 4000 Athletinnen und Athleten beim Halbmarathon das Ziel auf der Komödienstraße erreichen. Um den Ansturm der Läuferinnen und Läufer zu bewältigen, werden am Sonntag rund 2500 ehrenamtliche Helfer im Einsatz sein, darunter befinden sich viele Schülerinnen und Schüler. Belohnt werden sie für ihr Engagement mit einer Jacke, einem T-Shirt und Laufkappe. Für die Veranstalter bedeutet der Einsatz der Ehrenamtler bares Geld in der Kasse. Hierdurch werden im Vergleich zu professionellen Helfern rund 250 000 Euro gespart.