Mangelware FiebersaftLieferengpässe bei Mitteln gegen Erkältungskrankheiten
Köln – Hersteller von Hustenstiller, Nasenspray und fiebersenkenden Säften haben ihre Produktion teilweise eingestellt oder deutlich gedrosselt. Deshalb erleben Apotheken derzeit eine Verknappung von Medikamenten gegen Erkältungskrankheiten. „Einige Hersteller haben uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie derzeit beispielsweise kein Nasenspray oder keinen Hustensaft liefern können“, sagt Thomas Preis, Kölner Apotheker und Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, gegenüber der Rundschau. Ein Grund für den Lieferstopp sei nicht genannt worden.
Starke Erkältungswelle
Zwar hätten die meisten Apotheken eigene Vorräte. Die Häufung von Erkältungskrankheiten, die allerdings derzeit zu beobachten sei, stelle sie aber vor Herausforderungen. „Wir haben eine starke Erkältungswelle mit Atemwegserkrankungen. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass sich jetzt viele Menschen auf Massenveranstaltungen begeben und sich nicht mehr schützen. Da werden Viren dann ungehindert weitergetragen“, sagt Preis. Durch das Tragen von Masken sei in den Monaten vorher der Kontakt zu Viren minimiert gewesen.
Problematisch ist die Versorgungslage bei Fieber- und Schmerzsäften für Kinder. „Diese sind praktisch nicht mehr über den pharmazeutischen Großhandel zu bekommen“, weiß Preis. Ein Grund soll laut Insidern sein, dass diese Säfte nicht besonders profitabel für die Hersteller seien. Alternativ ist dann nur die Gabe von Tabletten oder Zäpfchen möglich.
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„Solche Lieferengpässe habe ich noch nicht erlebt“, sagt Preis. Aus diesem Grund seien seine Kolleginnen und Kollegen und er besorgt, wie sich die Lage im Herbst und Winter entwickeln könnte. „Mit der aktuellen Liefersituation gehen wir schlecht vorbereitet in den Herbst und Winter“, stellt Preis im Gespräch mit der Rundschau fest.