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In der Stadt, in der alles begannLena feiert im Kölner Palladium ihr „bestes Konzert der Tour“

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Lena im Palladium

Lena im Palladium

2009 qualifizierte sich Lena Meyer-Landrut in Köln fürs große ESC-Finale in Oslo, das sie später gewann. Ein besonderer Ort also für ein Konzert.

Johanna, sechzehn, trägt ihre Schwester Jette, acht, auf den Schultern. So kann sie Lena, die am Donnerstagabend im Kölner Palladium ein Konzert gab, gleich bestimmt besser sehen. Das ist ein schönes Bild. Eins, das zu Lena passt. Liegen der gebürtigen Hannoveranerin und Mutter einer dreijährigen Tochter vermutlich ihre jungen Fans ganz schön am Herzen. Schließlich ist sie 2009 selbst mit gerade mal 18 zur Castingshow „Unser Star für Oslo“ nach Köln getuckert, um ein paar Wochen danach das Ding zu gewinnen. Den Rest der Oslo-Story kennt jeder.

Als dann ein paar Minuten später zu den Klängen von „Let Me Dream“ ein weißer ‘65er Mustang mit ziemlich eingebeulter Front in der Mitte der Bühne erscheint und sich Lenas unverkennbar weiche Stimme durch die Halle schlängelt, ist der Jubel grenzenlos. Die Hauptprotagonistin hockt dabei hinterm Steuer, stößt erst bei der nächsten Nummer „I Miss U“ entschlossen die Tür auf, setzt sich in ihrer schwarzen Baggy-Hose auf die eingequetschte Motorhaube und singt „Give me life with kisses to die for“. Dabei knallt Lena ihren rechten Fuß im Rhythmus des Songs immer wieder gegen den lädierten Kühlergrill; so, als wolle sie zeigen: Schaut her, ich bin zurück. Kraftvoller denn je. Der wohl beste Straßenverkehrsunfall seit langem. Inszeniert, versteht sich.

Lena in Köln: Lebenstipps für junge Fans

Auf einer großen Leinwand kann man Lenas Choreografien bestens verfolgen. Ab und an gibt’s kurze Selfcare-Video-Einspieler. „Sich selbst zu verlieren, das war schon immer ein Thema bei mir“, sagt die 33-Jährige zum Beispiel, um den vornehmlich jungen Zuschauerinnen gleich darauf den Rat zu geben, am besten stets an sich zu glauben. Die feiern ihre Worte und den Song „Neon (Lonely People)“ textsicher ab. Lena ist bei all dem sichtlich ergriffen, gleichzeitig sei sie sich sicher gewesen, erzählt sie: Köln werde das beste Konzert auf der Tour. Dann klettert sie ungesichert an der Traverse der Bühnenbeleuchtung hoch, winkt von dort oben ihren rund 4000 Fans zu und gibt die Bühne frei für ihre Violinistin. Das ist groß. Genau wie auch Lenas ESC-Nummer „Taken by a Stranger“, nach wie vor eine ihrer stärksten Kompositionen in Sachen Dynamik, Komplexität und James-Bond-Soundtrack-Attitüde.

Was dann noch folgt: Ein herzerwärmender Kinderchor bei „Satellite“ – die Nachwuchssängerinnen wurden spontan von Lena aus dem Publikum herausgefischt - und die kleine Jette, die bei „Thank You“ mal wieder auf den Schultern ihrer Schwester sitzt und ihrem Idol ein kleines Pappschildchen mit der Aufschrift „Du bist einfach die Beste“ entgegenhält. Das war eine gute Idee, damals - 2009 - in den Zug nach Köln zu steigen, Lena.