Für das Jahr 2022 war im Haushalt der Stadt mit einem Minus von 6,8 Millionen Euro für den Betrieb des Stadions und fünf weiterer großer Sportstätten gerechnet worden. Dank des Konzertsommers fiel der Verlust mit 1,7 Millionen Euro nun deutlich geringer aus.
Kölner Sportstätten„Tolle Zahlen“ - Konzertsommer sorgt für Rekordergebnis
Von einem „Meilenstein“ in der Geschichte der Sportstätten hatte Geschäftsführer Lutz Wingerath nach dem ausklingenden Konzertsommer 2022 geschwärmt. Kasalla, Ärzte, Tote Hosen, Die Fantastischen Vier, Iron Maiden und die Red Hot Chili Peppers hatten im Rheinenergie-Stadion aufgespielt. Knapp 250.000 Menschen hatten die musikalischen Großereignisse besucht. Am Mittwoch konnte die Geschäftsführung der Sportstätten GmbH dem eigenen Aufsichtsrat ein Rekordergebnis vermelden.
Stadionpacht des 1. FC Köln bildet Grundstock
Zwar schreibt das städtische Tochterunternehmen weiter rote Zahlen, doch das Minus sank auf knapp 1,7 Millionen Euro – so wenig wie noch nie. Im städtischen Haushalt war nach den Wirren der Corona-Pandemie, die vor allem in der Veranstaltungsbranche für starke Einbußen gesorgt hatten, ein Verlust von 6,8 Millionen Euro eingeplant worden. Nun können die eingesparten 5,1 Millionen Euro anderweitig vergeben werden. Wingerath attestiert seinem Team eine „tolle Leistung“, Aufsichtsratschef Franz Philippi (SPD) lobt den „herausragenden Einsatz“ der Mitarbeitenden und spricht von „tollen Zahlen“.
Das bislang beste Ergebnis der Sportstätten, zu denen neben dem Rheinenergie-Stadion auch das Südstadion, Sportpark Höhenberg, Radstadion, Reit- und Baseballstadion sowie die öffentliche Golfanlage in Roggendorf gehört, stammte aus dem Jahr 2017. Das Minus betrug damals drei Millionen Euro. Noch vor rund 15 Jahren hatte das Unternehmen Verluste im zweistelligen Millionenbereich eingefahren. Dann folgte eine konsequente Vermarktung der Eventbereiche für verschiedenste Veranstaltungen.
Umbau der Pressetribüne für die EM 2024
Den Grundstock des Etats bildet die Pacht, die der 1. FC Köln für die Nutzung des Rheinenergie-Stadions zahlt. In der Fußball-Bundesliga werden jedes Jahr 7,9 Millionen Euro sowie ein Betriebskostenzuschuss von weiteren 1,5 Millionen Euro fällig. Der aktuelle Pachtvertrag läuft noch bis Juni 2024 und wird derzeit neu verhandelt. Mit einer Einigung wird frühestens im Herbst gerechnet, eher aber zum Jahresende.
Diesen Sommer stehen Konzerte von Muse, AnnenMayKantereit und Pink an. Bereits im Frühjahr durfte Köln das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Belgien ausrichten - ein unverhofftes Bonbon, das der Deutsche Fußball-Bund den Kölner Stadionbetreibern geschenkt hat. Kommenden Sommer ist Köln Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft, fünf Spiele werden in Müngersdorf ausgetragen, die Auslosung der Gruppen erfolgt im Dezember. Bis zur EM sollen in der kommenden Saison die Presseplätze vom Unterrang der Westtribüne in den Oberrang verlegt werden. Im Unterrang sollen weitere Businessplätze entstehen, der bisherige Presseraum soll für Catering ausgebaut werden.