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Ehrung in der FloraDas sind Kölns beste Sportlerinnen und Sportler

Lesezeit 3 Minuten
Die Kölsche Sportnacht in der Flora.

Die Kölsche Sportnacht in der Flora.

Haie-Kapitän Moritz Müller und Bob-Weltmeisterin Leonie Fiebig wurden bei der Kölschen Sportnacht geehrt.

Als so gut wie alle Gäste bereits Platz genommen hatten und im großen Saal auf den Start des Gala-Dinners und die Moderation von Anke Feller und Tom Bartels warteten, legte Mario Eckel spontan eine Kostprobe seines Könnens hin. Der deutsche Breakdance-Meister verließ den großen Saal der Kölner Flora und zeigte seine Kunst kurzentschlossen in einem Zwischengang. „Um ehrlich zu sein, möchte ich diesen Abend einfach nur genießen und habe keine besonderen Erwartungen“, ging der 24-Jährige die sechste Kölsche Sportnacht ganz unverkrampft an, die für ihn eine Premiere war. Und so demütig, fast schüchtern er die Auszeichnung mit der „Großen Sportplakette“ seiner Heimatstadt von Oberbürgermeisterin Henriette Reker entgegennahm, so selbstbewusst und klar trat er für seine Randsportart auf.

Der Breakdancer Mario Eckel gehörte zu den mit der „Großen Sportplakette“ Ausgezeichneten.

Der Breakdancer Mario Eckel gehörte zu den mit der „Großen Sportplakette“ Ausgezeichneten.

„Es passiert gerade viel bei uns. Das hat natürlich mit Olympia zu tun“, sprach der Sportnacht-Debütant über die andere, größere Premiere in Paris. In der französischen Haupt-stadt wird „Breakdance“ erstmals zum Programm der Sommerspiele gehören. Und auch wenn Eckel als amtierender nationaler Meister dem harten Qualifikations-Modus mit nur 16 männlichen Teilnehmern zum Opfer fallen könnte, wirkte er im Palais am Park als Botschafter.

Das Gründungsmitglied des Breakdance-Vereins „No Limits“ schaffte den Spagat zwischen einem genussvollen Abend, der musikalisch von der Band Lupo und DJ Christian Bleissem untermalt wurde, und der Erweiterung seines Netzwerks. So nahm er etwa Glückwünsche von Moritz Müller entgegen und beglückwünschte den Kapitän der Kölner Haie gleichfalls. Hatte dieser doch als Stammgast in der Kölner Flora besonderen Grund zur Freude. Nachdem er die deutsche Mannschaft bei der Eishockey-WM im Vorjahr sensationell bis ins Finale und zur Silbermedaille geführt hatte, wurde er als Kölns Sportler des Jahres 2023 ausgezeichnet.

Kölner Sportler des Jahres: Moritz Müller, Kapitän beim KSC.

Kölner Sportler des Jahres: Moritz Müller, Kapitän beim KSC.

Kölner Sportlerin des Jahres: Leonie Fiebig, Weltmeisterin im Zweierbob.

Kölner Sportlerin des Jahres: Leonie Fiebig, Weltmeisterin im Zweierbob.

Noch goldener glänzte das Lächeln von Leonie Fiebig. Weil sie zusammen mit Kim Kalicki als Anschieberin im Zweierbob die Weltmeisterschaft in St. Moritz gewonnen hatte, war sie Müllers weibliches Pendant als Kölns Sportlerin des Jahres 2023.

Fans in der Online-Abstimmung, einige Sportredaktionen sowie ein Gremium aus ehemaligen Spitzensportlerinnen und Sportlern hatte zudem bestimmt, dass die Hockey-Männer des KTHC Stadion RW nach ihrer elften nationalen Meisterschaft das Kölner Team des Jahres sind. Dieser Auszeichnung für eine leidenschaftliche und eingeschworene Mannschaft folgten Sonderehrungen unter dem Titel „Person des Kölner Sports“. Diese Auszeichnung ging zum einen an die Nachwuchssportlerin Marlene Wesseling als Wildwasserkanutin, zum anderen an den immer noch Radsportbegeisterten Ex-Organisator von „Rund um Köln“, Artur Tabat.

Sie alle hatten beim Gala-Abend etwas mit Mario Eckel gemein. Nämlich dass für sie der festliche Rahmen zur „Ehrung der Besten“ die Gelgenheit war, raus aus der Nische, hinein ins Rampenlicht zu treten. Mit dem Mehr an Aufmerksamkeit erhoffen sich die Sportler ein Mehr an finanzieller Unterstützung durch besseres Marketing. „Wir genießen gerade das Rampenlicht, müssen aber abwarten, wie nachhaltig die Entwicklung nach Olympia wirklich ist“, fasste es der Breakdancer Mario Eckel für viele seiner Sportler-Kollegen und -Kolleginnen zusammen.