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Prozess in KölnKita-Mitarbeiterin soll Feuer gelegt haben

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Kinderschuhe stehen in einer Garderobe einer Kita. (Symbolbild)dpa

Kinderschuhe stehen in einer Garderobe einer Kita. (Symbolbild)

Die Kölner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen 55-Jährige – Prozess mit elf Verhandlungstagen

Die Kölner Staatsanwaltschaft hat mehr als ein halbes Jahr nach einer Feuer-Serie an einer Kindertagesstätte im Stadtteil Porz Anklage wegen vorsätzlicher Brandstiftung erhoben. Dies bestätigte das Kölner Landgericht gegenüber der Rundschau. Nach insgesamt acht Brandstiftungen an einer Kita auf der Frankfurter Straße in Eil und deren Umfeld hatten Fahnder im November 2022 eine 55-Jährige festgenommen. Die Frau soll sich am 29. Juni 2023 vor dem Landgericht verantworten. „Es sind derzeit elf Verhandlungstage vorgesehen“, sagte eine Sprecherin. Derzeit ist ein Urteil für den 4. August 2023 vorgesehen. Ob der Terminplan eingehalten wird, wird der Verlauf der Verhandlungen zeigen. Der Fall wird vor der 18. Großen Strafkammer verhandelt.

Tatverdächtige lebte in der Nähe

Bei der 55-Jährigen handelt es sich laut Polizei um eine Mitarbeiterin der Kindertagesstätte. Sie steht im dringenden Verdacht, seit Anfang August 2022 jeweils Mülltonnen der Kindertagesstätte, Brände an einem Schuppen, einem Carport sowie an ihrer eigenen Wohnanschrift verübt zu haben. Die 55-Jährige lebte nach Angaben aus Polizeikreisen nur rund 50 Meter von der Kindertagesstätte entfernt. Die Brände legte die mutmaßliche Täterin mehrfach zwischen 1 und 4 Uhr. Die Taten hatten in Eil zeitweise für eine Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei hatte die Staatsanwaltschaft Köln einen richterlichen Haftbefehl wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen die Frau erwirkt.

Die 55-Jährige wurde nach Rundschau-Informationen an ihrer Arbeitsstätte festgenommen; dort wurde ihr der Haftbefehl verkündet. Die mutmaßliche Brandstifterin soll in mindestens einem Fall auch beim Löschen geholfen haben. „Als es bei ihr zu Hause gebrannt hatte, soll sie mitgeholfen haben zu löschen“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Über die Motivation der Taten machten die Ermittlungsbehörden zunächst keine Angaben. Es wird erwartet, dass im Prozess vermutlich die Beweggründe der Taten erläutert werden. Die Frau war erst kurze Zeit vor der Festnahme von Siegburg nach Köln gezogen und arbeitete noch nicht lange in der Kita, teilte die Polizei weiter mit.