25 Prozent Zuschuss gibt es von der Stadt fürs Deutschlandticket. Das soll ein Ende haben. Die Stadt erklärt, warum.
DeutschlandticketKein Zuschuss mehr für Mitarbeiter der Verwaltung – das sagt die Stadt Köln
Noch steht der Zuschuss zum Deutschlandticket als Benefit auf den Karriereseiten der Stadt Köln. Das soll sich ändern: Die Stadt Köln streicht, wie berichtet, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den monatlichen Zuschuss zum Deutschlandticket von 12,25 Euro. Ab dem 1. Januar 2025 müssen rund 7100 Tarifbeschäftigte der Stadtverwaltung statt bisher nur 36,75 Euro den vollen Preis von dann 58 Euro bezahlen.
Das erklärt die Stadt auf Nachfrage folgendermaßen: Der Rat habe zwar die Bezuschussung des Deutschlandtickets in Höhe von 25 Prozent ab 1. August 2023 zu dem noch aktuell gültigen Preis von 49 Euro beschlossen - für das ab kommenden Jahr neun Euro teurere Ticket liege jedoch „kein gültiger Beschluss des Rates für eine Zuschusszahlung mehr vor“, so die Stadt. Aktuell belaste der Ticketzuschuss den städtischen Haushalt in Summe mit einem Betrag von mehr als einer Million Euro pro Jahr. „Es handelt sich um eine grundsätzlich freiwillige Leistung der Stadt Köln an ihre Beschäftigten. Vor dem Hintergrund der sehr angespannten Haushaltslage muss die Verwaltung alle Anstrengungen unternehmen, einen genehmigungsfähigen Haushalt vorzulegen“, heißt es weiter. Der Personalrat sei über diese Entscheidung informiert worden. Die abschließende Entscheidung obliege jedoch dem Rat der Stadt Köln. „Die im Rahmen des Aufstellungsprozesses untersuchten und entwickelten Priorisierungen und Konsolidierungen betreffen alle Bereiche der Stadtverwaltung. Sie wirken sowohl auf die Ertrags- als auch die Aufwandsseite und erfassen auch die internen Prozesse und Strukturen sowie die Leistungen der Verwaltung.“
Wie berichtet kritisierte die Politik die Kürzungen. „Die Kämmerin spart hier am völlig falschen Ende“, kritisiert Volker Görzel (FDP). Die Haushaltssituation sei angespannt, doch ausgerechnet die Beschäftigten der Stadt „in Regress zu nehmen“, sei „eine Unverschämtheit“. Christian Joisten (SPD) erklärte, der Plan sei „das Gegenteil von Wertschätzung für die Mitarbeitenden. So wird die Stadt Köln als Arbeitgeberin unattraktiver und erweist der Verkehrswende einen Bärendienst.“ Die Linke sprach von einer „einsamen und provokanten Entscheidung des Stadtvorstandes“, die „ohne Information des städtischen Personalrates, ohne den zuständigen Fachausschuss und ohne die Politik getroffen“ worden sei.
Das Jobticket bei der Stadt Köln hat eine lange Tradition. Im Mai 1992 hatte der Rat erstmals die Verwaltung beauftragt, ein Jobticket für die Mitarbeitenden einzuführen. Im Mai 2023 wurde das bisherige Jobticket dann für alle Mitarbeitenden auf das mit 49 Euro günstigere und deutschlandweit gültige Deutschlandticket umgestellt. Aktuell beziehen von den rund 21.500 Mitarbeitenden insgesamt 8.899 Mitarbeitende freiwillig ein Deutschlandticket über die Stadt Köln, davon 7.113 Tarifbeschäftigte und 1.786 Beamtinnen und Beamte. Die Tarifbeschäftigten erhalten derzeit einen Zuschuss in Höhe von 12,25 Euro. Für die Beamten wird aufgrund fehlender landesgesetzlicher Grundlage kein Zuschuss gewährt.