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Rettende Spende gesucht„Ich möchte noch so viel erleben“ – Kölnerin kämpft gegen Blutkrebsrisiko

Lesezeit 3 Minuten
Jasmin machte vor ihrer Erkrankung eine Ausbildung zur Pflegekraft. Nun schwebt sie ständig in Lebensgefahr und braucht die Hilfe ihrer Mitmenschen.

Jasmin machte vor ihrer Erkrankung eine Ausbildung zur Pflegekraft. Nun schwebt sie ständig in Lebensgefahr und braucht die Hilfe ihrer Mitmenschen.

Die 21-jährige Jasmin braucht dringend eine Stammzellenspende. Eine Registrierungsaktion am 5. Februar in Porz soll helfen.

Jasmins Leben steht still. Von ihrer Normalität ist kaum noch etwas übrig. Nur ein paar Monate ist es her, da war die 21-Jährige eine angehende Pflegekraft und begeisterte sich fürs Tanzen und Singen. Jetzt gibt es meist nur noch ein Wort, mit dem sie sich beschreibt: krank. Alles, was die Kölnerin sonst gerne tut, ist mittlerweile lebensbedrohlich für sie. Und nur ihre Mitmenschen können Jasmin ihr Leben zurückgeben.

Im Juni 2024 vergangenen Jahres hat die junge Frau aus Porz nach wochenlangem Fieber, Schmerzen und ratlosen Gesichtern Gewissheit: Jasmin hat eine sehr seltene Erkrankung, die zu einer Immunschwäche führt. „Hämophagozytischen Lymphohistiozytose“ (HLH) lautet die fachliche Diagnose. Die junge Frau aus Porz schwebt in ständiger Gefahr, an einer Infektion zu sterben.

Mutation der Gene festgestellt

Das bleibt aber nicht das einzige, was die Ärzte ihr mitteilen müssen. Bei der jungen Frau aus Porz wird eine Genmutation (GATA2) festgestellt. Diese erhöht das Risiko, an Blutkrebs zu erkranken, stark. Ihre Diagnosen verändern alles: Seitdem hat Jasmin statt einem Alltag zwei lebensbedrohliche Erkrankungen.

Sie ist nicht nur extrem geschwächt, sondern muss sich nun ständig vor Ansteckungen schützen. Krank ist sie trotzdem meistens. Ihre Ausbildung in der Pflege liegt nun auf Eis, ihre Schwestern und Freundinnen kann sie nicht treffen. Zudem ist Jasmin ständig in ärztlicher Behandlung und unter Beobachtung. „Ich möchte unbedingt wieder gesund werden und einen normalen Alltag führen.“

Aussichtslos ist ihre Geschichte aber nicht. Irgendwo gibt es eine Person, die ihr durch eine passende Stammzellenspende helfen kann. Das ist Jasmins einzige Chance auf eine vollständige Heilung. Ihre Mutter Ina will nichts unversucht lassen. Gemeinsam mit Familie und Freunden sowie ihrem Arbeitgeber, dem Krankenhaus Porz, veranstaltet sie eine große Registrierungsaktion für Spenderinnen und Spender.

Am 5. Februar kann man sich dort in die Kartei von DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) aufnehmen lassen. Das geht in wenigen Minuten mit einem Abstrich aus der Innenseite der Wange. Auch online lassen sich die Testkits von DKMS kostenlos bestellen. Weil die Neuaufnahme von Spendern die gemeinnützige Organisation pro Person rund 50 Euro kostet, kann die Aktion auch mit Geldspenden unterstützt werden.

Die Aktion soll nicht nur Inas Tochter, sondern auch weiteren Betroffenen helfen. In Deutschland erhält laut DKMS alle zwölf Minuten eine Person die Diagnose Blutkrebs. Wer sich registrieren lässt, erhöht also auch für diese Personen die Wahrscheinlichkeit auf eine passende Spende.

Eine Frau hält eine Broschüre von DKMS und drei Wattestäbchen.

Mit einem Wattestäbchen werden potenziellen Spenderinnen und Spendern in wenigen Sekunden Proben aus dem Mund entnommen.

Wenn Jasmin Glück hat und eine passende Spende gefunden wird, steht ihr erstmal eine aggressive Chemotherapie bevor. Danach werden ihr die Stammzellen verabreicht, die dann im Körper wieder gesunde Zellen aufbauen können.

„Ich bin glücklich über jede Hilfe und danke allen dafür“, sagt Jasmin. Wenn sie sich erstmal ihren Alltag zurück erkämpft hat, habe sie noch einiges vor. „Ich möchte noch so viel erleben“. Ihre Lieblingssängerin Hava live auf der Bühne sehen oder Achterbahnfahren im Europapark zum Beispiel. Das Träumen will sich die 21-Jährige trotz ihrer Erkrankungen nicht nehmen lassen. Wenn sie die passende Spende findet, will sie deshalb irgendwann unter grün-schimmernden Polarlichtern in einer Eislandschaft stehen.

Die Registrierungsaktion findet am Mittwoch, den 5. Februar zwischen 15 und 19 Uhr im Krankenhaus Porz am Rhein (Urbacher Weg 19, 51149) statt. In der 7. Etage der evangelischen Kapelle wird ein Team von DKSM bereitstehen. Testkits lassen sich auch nach Hause bestellen.