Seit einem Jahr gibt es in Köln auf den Ringen und der Zülpicher Straße die Waffenverbotszone. Die Bilanz der Polizei zeigt: Es wird regelmäßig und immer noch gegen das Verbot verstoßen.
Waffenverbotszone in Partyvierteln118 Delikte in Köln in einem Jahr
Kölns ehemaliger Polizeipräsident Uwe Jacob sagte zum Start der Waffenverbotszone im Dezember 2021: „Messer haben in Partyvierteln nichts zu suchen“. Ein Jahr nach dem Beginn der Maßnahmen drängt sich der Eindruck auf, dass es viele Nachtschwärmer nicht verstanden haben. Die Kölner Polizei hat innerhalb eines Jahres 118 Waffen in den Ausgehvierteln der Stadt sichergestellt. Innenminister Herbert Reul stellte am Mittwoch eine Bilanz für Köln und Düsseldorf (231 Waffen) vor. Insgesamt sind von den Einsatzkräften in der Domstadt und der Landeshauptstadt genau 349 Waffen und Messer beschlagnahmt worden.
„Die Selbstverständlichkeit schockiert mich“
„Die Selbstverständlichkeit, mit der manche Leute mit Springmesser und Schlagstock unterwegs sind, schockiert mich. Jede Waffe, jedes Messer, das wir aus dem Verkehr ziehen, nimmt etwas kriminelle Energie von der Straße und verletzt keine Menschen mehr“, sagte der Minister weiter. Gefunden wurden beispielsweise Dolche, Butterflymesser, Springmesser, Taschenmesser, Schreckschusspistolen oder Signalwaffen. Zu dem über ein Jahr angesammelten Waffenarsenal fand Reul deutliche Wort: „Sollte sich bislang noch jemand die Frage gestellt haben, ob Waffenverbotszonen einen Beitrag zur Sicherheit unserer Innenstädte leisten, dann ist dieses Arsenal die beeindruckende Antwort“.
In Köln kam der Ruf nach einer Waffenverbotszone nach dem gewaltsamen Tod eines 18-Jährigen im Sommer 2021 auf der Zülpicher Straße – der junge Mann wurde erstochen. Als es in der Düsseldorfer Altstadt mehrfach zu Gewalttaten gekommen, wurde auch ein Verbot von Messern oder Ähnlichem gefordert.