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Infografik

Tourismus in Köln
Besucherzahlen wieder auf dem Niveau vor Corona

Lesezeit 3 Minuten
Vollständig erholt haben sich die Tourismus-Zahlen nach dem Lockdown-Zusammenbruch.

Vollständig erholt haben sich die Tourismus-Zahlen nach dem Lockdown-Zusammenbruch.

Besonders erfreulich ist der Anstieg des Qualitätstourismus und die positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft.

„Als hätte es Corona nie gegeben.“ Dass der Tourismus in Köln wieder boomt, ist unverkennbar. Das Ausmaß aber, in dem er mit Macht zurückdrängt an den Rhein, erstaunt selbst Kölntourismus-Chef Jürgen Amann: „Wer vor zwei Jahren gesagt hätte, wir befinden uns 2023 in großen Teilen auf oder über dem Niveau von 2019, ich hätte es nicht geglaubt.“ 2019 war ein Rekordjahr für den Tourismus in Köln.

3,8 Millionen Gäste und 6,6 Millionen Übernachtungen - ein Plus von über 20 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher gegenüber 2022. Die weitaus meisten Gäste, gut zwei Drittel, kamen aus Deutschland, es folgen die Niederlande und ein Überraschungs-Dritter: die Briten. Und auch auf Platz vier würde man nicht unbedingt die USA vermuten. Das mag allerdings auch viel mit UPS und Fedex zu tun haben, die von Köln aus operieren.

Strukturwandel setzt sich fort

Der Strukturwandel, der im Tourismus seit einigen Jahren erkennbar geworden ist, setzt sich weiter fort. Die klassischen Geschäftsreisen - Anreise, Meeting, Übernachtung, Abreise - nimmt weiter ab und wird laut Amann auch nicht mehr in alter Stärke zurückkehren. Was dafür aber wieder zunimmt, sind die promotablen Geschäftsreisen etwa für Messen, Tagungen oder andere Events. Mit der Eröffnung des Confex an der Messe wird hier noch einmal mit einem großen Schub gerechnet.

Tourismus in Köln 2023

Tourismus in Köln 2023

Die Profilschärfung und Zielgruppenfokussierung hin zu mehr Qualitätstourismus zeige Erfolge, so Amann. Zum einen sei der Anteil jener Gäste, deren Besuch durch eine Kulturveranstaltung ausgelöst wurde, in Köln höher als in vergleichbaren Städten. Zum anderen hätten die Bruttoumsätze aus dem Tourismus trotz diverser Krisen mit 5,24 Milliarden Euro das Niveau von 2019 fast wieder erreicht. Die Ausgaben im Gastgewerbe sind wieder auf Vorkrisenlevel, hier besonders bemerkenswert: Der Ertrag pro verfügbarem Zimmer stieg um 43,6 Prozent in der Sternehotellerie, was auf eine gesteigerte Nachfrage auch im Hinblick der Qualität der Destination Köln zurückzuführen sei. „Wir steigern uns stetig im Bereich des qualitativen Tourismus“, so Amann.

Mehr Hotelbetten in Köln

Dass sich im Bereich Tourismus wieder einiges tut, lässt sich auch anhand einer anderen Zahl festmachen: Mit 37.616 Hotelbetten in rund 300 Einrichtungen stieg die Zahl der Unterkünfte um 4,3 Prozent - insofern bemerkenswert, als es in diesem Bereich vielerorts eine Stagnation bis hin zum deutlichen Rückgang gibt.

Das kommende Jahr steht für Kölntourismus vor allem im Zeichen der fortgesetzten Digitalisierung – sowohl bei Prozessen innerhalb der Organisation als auch in der Tourismusarbeit und der Kommunikation. So kommt die hauseigene KI „VisitKölnGPT“ immer mehr ins Rollen, auch die kontinuierliche Einspeisung strukturierter Datensätze ins zentrale Data Hub NRW soll die digitale Zugänglichkeit Kölns weiter steigern.

Rückkehr ins Stammhaus

Und nicht zuletzt freut man sich bei Kölntourismus auf die Rückkehr in die Zentrale am Dom: Die Sanierung läuft wie geplant und soll bereits Ende Mai erfolgen. Dann erstrahlt das markante 50er-Jahre-Haus vor allem innen wieder in neuem Glanz. Ein Highlight auch für alle Kölnerinnen und Kölner: Dann wird auch die Empore im ersten Stock wieder für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Einen eindrucksvolleren Blick als von dort auf das Eingangsportal des Doms kann es kaum geben.