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Volksfest-CharakterSo lief der Tag bei „Rund um Köln“ im Kölner Rheinauhafen

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Tausende Radsportler tummelten sich im Rheinauhafen.

Tausende Radsportler tummelten sich im Rheinauhafen.

Im Kölner Rheinauhafen herrschte am Sonntag Volksfest-Stimmung. Das Radrennen "Rund um Köln" war zu Gast. Für die meisten ging es dabei um Spaß und das Erlebnis.

Volksfeststimmung am Rheinauhafen mit Tausenden von Drahteseln: Beim ältesten noch existierenden deutschen Straßen-Fahrradrennen „Rund um Köln“ feiern unzählige Radsportler ein großes Fest – ein bunter Querschnitt von Hobbyfahrern will es den Profis gleichtun, die auf 130 Kilometern durchs Bergische Land flitzen. Die rund 4500 Freizeitfahrer nehmen an drei verschiedenen Jedermann-Rennen teil, hier messen sich Jung und Alt sowie Groß und Klein. Vorrangig geht es jedoch um den Spaß und das Erlebnis.

Um kurz nach 10 Uhr ist am Sonntag rund um den Rheinauhafen bereits die Hölle los: Auf dem Harry-Blum-Platz laden Geschäfte, Fressstände und Buden zum Verweilen ein, die Radfahrer bevölkern das Agrippaufer bis zur Bonner Straße hinunter. Um 9:30 Uhr sind schon die ersten Hobbyfahrer gestartet – beim Rennen Velodom 130 radeln alle auf der Strecke der Profis. Es geht über lange Geraden und knackige Anstiege durch das umliegende Bergische Land, vorbei an Kürten und Wipperfürth. Die legendäre Kopfsteinpflaster-Passage zum Schloss Bensberg wird dabei zweimal durchradelt, auf insgesamt 130 Kilometern.

„Man kann sonst nie auf abgesperrter Straße durch Kölle fahren“

Das nächste Rennen um 11:11 Uhr ist nicht weniger herausfordernd, aber mit 70 Kilometern etwas kürzer. Das Velodom 70 ist seit Jahren ein Klassiker mit Überlandfahrten durch das Bergische Land, vorbei an Overath und am Schloss Bensberg. Herrmann Sauerland ist schon so manches Mal mitgefahren: „Man kann sonst nie auf abgesperrter Straße durch Kölle fahren“, schmunzelt der Hobby-Fahrer und gebürtige Kölner. „Es ist immer wieder schön, in einer großen Gruppe zu fahren. Zuletzt habe ich eine Stunde und 53 Minuten gebraucht. Vielleicht kann ich das heute noch toppen.“

Viele Menschen standen am Streckenrand und feuerten die Sportler an.

Viele Menschen standen am Streckenrand und feuerten die Sportler an.

Die drei Freunde Andreas Butterweck, Boris Peters und Jörn Hevendehl aus Breckerfeld nahe Lüdenscheid haben gerne die längere Anreise nach Köln auf sich genommen: „Ich habe nach 13 Jahren endlich wieder mit dem Radfahren begonnen – heute ist ein besonderer Tag“, lacht Peters, der wie Butterweck zum ersten Mal dabei ist. „Viele Radfahrer, die kölsche Art und die Strecke durch Bensberg – das gefällt uns besonders gut“, freut sich Hevendehl auf die 70 Kilometer.

Immer mehr Teilnehmer bei „Rund um Köln“

Die vielen Neulinge auf der Strecke sind keine Überraschung: Nach 3200 Teilnehmern im Jahr 2022 sind es nun 4500, im nächsten Jahr könnten es laut Veranstalter bereits 6000 sein. Anna Brucksch ist Studentin an der Sporthochschule und auch zum ersten Mal dabei: „Es geht mir um die Challenge, sich etwas zu beweisen und ein paar Berge mitzunehmen.“ Ihre Begleitung Abdel Messari ist zum dritten Mal dabei: „Die Landschaft ist super, und das Gemeinschaftsgefühl ist großartig.“

Die vielen Zuschauer freuen sich über die tolle Atmosphäre rund um die Kranhäuser: „Wir wohnen hier um die Ecke und sind einfach mal zum Gucken gekommen. Das ist richtig schön hier“, sagen Luca und Hannah, während vor ihnen die nächsten unter großem Jubel Richtung Start radeln.

Um Punkt 11.11 Uhr ist dann der Startschuss für Velodom 70: Sportschau-Moderator Tom Bartels hebt die Startfahne, und ein paar Hundert Hobbyfahrer treten in die Pedale. Am Ende zählt für die meisten die Begeisterung, dabei gewesen zu sein, wie Jos Müller aus Düsseldorf betont: „Die Mischung aus Spaß und Gesundheit zählt am Ende. Fürs Kardiosystem und für den Stressabbau gibt es nichts Besseres, als sich aufs Rad zu schwingen.“