AboAbonnieren

Serie von Explosionen in KölnKeine Hinweise nach Veröffentlichung der Fahndungsbilder

Lesezeit 2 Minuten
Einsatz am Nachtclub Vanity

Vor einer Woche explodierte ein Sprengsatz vor dem Nachtclub Vanity

Eine Woche nach der Explosion tappen die Ermittler weiter im Dunkeln.

Die Fotos sind in Tageszeitungen zu sehen, auf verschiedenen Online-Portalen, den internationalen Sicherheitsbehörden liegen sie vor und in den sozialen Medien sind sie präsent. Die Bilder der mutmaßlichen Brandstifter an der Disko „Vanity“ auf dem Hohenzollernring und dem Modelabel „LFDY“ auf der Ehrenstraße sind weit verbreitet. Doch eine Festnahme gibt es weiter nicht. „Es gibt keinen viel versprechenden Hinweis“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. „Nichts, was uns einer Identifizierung der Täter näher gebracht hat“, erklärte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Kommen die Täter aus dem Ausland?

„Dass die Identifizierung der Tatverdächtigen nach dem Anschlag vor dem Vanity trotz erstklassigen Fotos auf sich warten lässt, deutet darauf hin, dass er zur Tat nach Köln angereist ist“, sagt Kölns Kripochef Michael Esser. Möglicherweise sei der Mann danach in die Niederlanden gefahren. „Das Foto haben wir Interpol und den niederländischen Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt“, berichtet Esser weiter.

Auch der Brandstifter von der Ehrenstraße ist auf den Fahndungsfotos deutlich zu erkennen. Der Gesuchte reiste über den Kölner Hauptbahnhof nach dem Brandanschlag in Richtung Düsseldorf mit der S-Bahn. Auf einem Foto ist der Gesuchte an einem Bahnschalter zu sehen. Ob sich der Mann dort vor oder nach der Tat ein Ticket kaufte oder Informationen einholte, teilte die Polizei nicht mit. Die zuständigen Beamten der Polizei versuchen den Weg des gesuchten Brandstifters genau zu rekonstruieren. Zunächst war es schwierig, von dem Brandstifter Fotos zu erhalten. „Auf der Ehrenstraße gibt es keine polizeiliche Videobeobachtung“, sagte ein Polizeisprecher.

Tatverdächtiger Explosion Ehrenstraße

Mit diesem Bild sucht die Polizei nach einem Verdächtigen

Nach dem Brand gingen Polizisten verschiedene Geschäfte in der Hoffnung auf dort installierte Überwachungskameras ab. Nach und nach gelang es anhand von so gewonnenen Bildern einen Verdächtigen zu erkennen und eine Öffentlichkeitsfahndung zu starten. Dass die gesuchten Brandstifter nichts von den Überwachungskameras, beispielsweise auf den Ringen wissen, ist für die Polizei nicht verwunderlich. „Die Täter bekommen eine Adresse auf ihr Handy und zünden den mitgeführten Sprengsatz“, sagte ein Beamter der Rundschau. Aus vergleichbaren Fällen weiß die Polizei, dass die Männer zwischen 500 und 1000 Euro für die Taten bekommen. „Die Verbindungen der Taten zur Organisierten Kriminalität liegen auf der Hand. Sprengungen zur Warnung oder Schüsse auf Häuser sind dort bereits seit Längerem an der Tagesordnung“, ergänzte Kripochef Esser.