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Radverkehr ging leicht zurückIn Köln wurden drei neue Fahrrad-Zählstationen in Betrieb genommen

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist eine Fahrrad-Zählstelle an der Gladbacher Straße in Köln.

21 Zählstellen wie hier an der Gladbacher Straße gibt es derzeit in Köln.

Die Stadt Köln nennt schlechtes Wetter und Baustellen als Grund für die Abnahme.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 hat die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer 2024 zwar leicht abgenommen. Die Dauerläufer Zülpicher Straße, Deutzer Brücke, Venloer Straße und Universitätsstraße liegen aber immer noch deutlich über der 800.000er-Grenze, und auch die anderen 17 Dauerzählstellen haben im Großteil nur wenig Fahrradverkehr eingebüßt, was die Stadt mit dem durchweg mauen Wetter im ersten Halbjahr erklärt.

Dazu passt, dass zwar insgesamt etwas weniger Radler unterwegs waren, andererseits aber auf den meisten beobachteten Strecken neue Spitzenwerte an einzelnen Tagen vermeldet wurden. Zudem hätten baustellenbedingte Einschränkungen auf der Westseite der Universitätsstraße, der Alfred-Schütte-Allee und der „Hohe Pforte“, dazu geführt, dass Radfahrer dort zeitweise nicht von den Dauerzählstellen erfasst wurden.

Die Grafik zeigt den Radverkehr in Köln.

In der Grafik werden die Zahlen der einzelnen Zählstellen abgebildet.

Als „Neueinsteiger“ haben der Hohenzollernring und der Auenweg direkt eine beachtliche Performance hingelegt. Die dort neu angelegten Fahrrad-Messstellen zeigen von Beginn an Werte über 400 000 Radfahrenden (Auenweg am Mülheimer Hafen) und über eine halbe Million (Hohenzollernring) an. Die dritte frisch angelegte Dauermessstelle, der Elisabeth-Schäfer-Weg in Buchheim, etwa auf Höhe Höhe der KVB-Haltestelle Herler Straße, zeichnete mit knapp einer Viertelmillion Radfahrenden etwas weniger auf.

Der Tages-Durchschnittswert auf dem Elisabeth-Schäfer-Weg, einer wichtigen Ost-West-Verbindung in Richtung Innenstadt, liegt bei 1500 Radfahrerinnen und Radfahrern. Auf dem Auenweg, der Parallelverbindung zum Rhein, liegt dieser bei 2200 Velozipedisten. Die Dauerzählstellen bewegen sich im Ranking der Kölner Rad-Dauerzählstellen damit auf Platz 18 beziehungsweise 10. Der Hohenzollernring dagegen schiebt sich mit durchschnittlich 7700 Radfahrerenden am Tag an die Spitze der Zählstellen. Am 25. Juni 2024 wurden hier 11 763 Radlerinnen und Radler am Tag erfasst, der höchste jemals an einer Dauerzählstelle gemessene Tageswert.

Radler und Autos fast gleichauf auf den Ringen

Mit der sukzessiven Umwidmung von Kfz-Fahrspuren zugunsten von Radfahrstreifen wurde hier laut Stadt für Radfahrerinnen und Radfahrer eine „sichere und komfortable Infrastruktur geschaffen“. Die aktuellen Zahlen belegten, dass die neuen Radfahrstreifen sehr gut angenommen würden. Wobei am Hohenzollernring im Gegensatz zu den meisten anderen Zählstellen auch die Autofahrerinnen und Autofahrer erfasst werden: Mit 12.335 Kfz-Lenkern standen sich an besagtem Rekord-Tag Ende Juni fast ebenso viele Radfahrer wie Autofahrer gegenüber.

Die zielgerichtete Förderung des Radverkehrs brauche eine gute und breite Datenbasis, erklärt die Stadt. Seit 2008 gibt es in Köln Dauerzählstellen für den Radverkehr, die über 24 Stunden Fahrräder zählen und Daten für den Radverkehr liefern. Die automatischen Zählanlagen erfassen Radfahrerinnen und Radfahrer per Induktionsstreifen auf der Fahrbahn. Die Anlagen sind auf baulichen Radwegen, Fahrradschutzstreifen oder Radwegen innerhalb von Grünanlagen eingerichtet.