Polizei-Kontrolle in der InnenstadtZehn alkoholisierte E-Scooter-Fahrer gestoppt
Köln-Innenstadt – Die Zahl der Unfälle mit E-Scooter-Fahrern, bei denen Alkohol im Spiel ist, nimmt in Köln stetig zu. Dabei scheinen viele die Gefahr nicht zu realisieren. Die Beamten vermeldeten zuletzt schlimme Unfälle mit Kopf- und Kieferverletzungen oder ausgeschlagenen Zähnen. Das führte zu einer Schwerpunktaktion der Polizei Köln in der Nacht zu Sonntag zwischen 19 und 4 Uhr in der Innenstadt.
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Die Einsatzkräfte stellten bei zehn E-Scooter-Nutzern einen erhöhten Alkoholpegel fest. Bei sechs Fahrern lagen die Werte laut den Beamten noch im Bereich einer Ordnungswidrigkeit, in vier Fällen ordneten sie Blutproben an und leiteten Strafermittlungen wegen Trunkenheit im Straßenverkehr ein.
Frank Wißbaum ist Direktionsleiter Verkehr bei der Kölner Polizei, er bemerkt, dass sich immer mehr Menschen in Köln die „nicht mitwachsenden Verkehrsflächen“ teilen müssten, und betont: „Alkohol und Drogen gehören definitiv zu den vermeidbaren Unfallursachen. Da die Unfallursache Alkohol bei Unfällen mit E-Scootern eine große Rolle spielt, schauen wir uns die Situation in den besonders unfallträchtigen Zeiträumen jetzt genauer an.“
Alkohol ist Unfallursache Nummer eins
Bis zum 31. Juli gab es in Köln bei Unfällen, an denen E-Scooter beteiligt waren, 201 Verunglückte, davon alleine 185 Nutzerinnen und Nutzer der Roller mit Elektromotor. 43 von ihnen trugen schwere Verletzungen davon. Auffallend sei die Zahl von 104 Stürzen ohne Fremdbeteiligung. In der Unfallbilanz des ersten Halbjahres 2022 ist Alkohol (60 Fälle) die häufigste Ursache, gefolgt von Falschfahren (36) und überhöhter Geschwindigkeit (24).
Allerdings geht die Polizei von einer hohen Dunkelziffer bei Stürzen ohne Fremdbeteiligung aus, die in der Polizeistatistik nicht auftauchen. „Jeder dürfte inzwischen wissen, dass Alkoholfahrten mit E-Scootern empfindliche Folgen bis hin zum Führerscheinentzug haben können und deshalb auch nicht die Polizei rufen“, sagt Wißbaum. 55 Mal erwischte die Polizei Nutzer bei sogenannten folgenlosen Alkoholfahrten mit E-Scootern. 29 Mal ging sie Hinweisen auf vorherigen Drogenkonsum nach. Der Direktionsleiter befürchtet: „Das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein.“ (rom)