Mit ihr soll endlich auch der Kölner Süden einen Stadtbahnanschluss bekommen. Doch das Projekt „Stadtbahn Süd“ hat noch einige Hürden zu überwinden.
Verkehrsprojekt in KölnEine Brücke über den Verteilerkreis Süd
Dieses Projekt liegt noch weit in der Zukunft. Wie weit lässt sich daran ermessen, dass dafür erst einmal die Archiveinsturzstelle am Waidmarkt saniert werden muss, damit die Nord-Süd Stadtbahn bis zur Marktstraße durchfahren kann. Und dann muss noch Abschnitt von der Marktstraße bis zur Arnoldshöhe am Verteilerkreis Süd fertig gebaut sein. Ansonsten kann sie nicht anschließen, die Stadtbahn Süd über Rondorf nach Meschenich. Doch wird die Zukunft nicht geplant, bleibt sie für immer Zukunft. Darum liegt nun eine Vorzugsvariante für den Streckenverlauf für die Stadtbahn Süd vor, die der Rat in seiner Märzsitzung beschließen soll, damit das Verfahren zur Planfeststellung durchgeführt und die Vorplanung bis zur Ausschreibung vorangetrieben werden kann. Doch das dürfte noch ein steiniger Weg werden, denn die ins Auge gefasste Trasse hat durchaus ihre Herausforderungen.
Wofür braucht es die Stadtbahn Süd?
Kurz und bündig: Für eine vernünftige Anbindung der südlichen Stadtteile Rondorf und Meschenich. Die sind bisher nur durch eine Buslinie angebunden. Wie unattraktiv die ist, lässt sich auch an dem enormen Durchgangsverkehr erkennen, der sich wochentäglich durch Meschenich quält.
Hat die Vorzugsvariante Herausforderungen?
Einige. Damit die Bahn am Verteilerkreis Süd nicht ins Stocken kommt, soll sie mit einer neu zu bauenden Brücke über den dreispurigen Kreisverkehr geführt werden. Die Tankstelle am Verteilerkreis müsste verschwinden. Sie steht auf städtischem Gelände. Im weiteren Verlauf bräuchte es dann noch eine Brücke über die Autobahn 4. Weil sie durch ein Wasserschutzgebiet und dort über Brunnenanlagen führt, bräuchte es an dieser Stelle ein Bauwerk, wodurch die Brunnen geschützt werden. In der Bauphase müssten deshalb einige Brunnen aus dem Betrieb genommen werden, wodurch die Versorgung mit Trinkwasser knapp werden könnte.
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Warum wird diese Variante dennoch bevorzugt?
Vor allem ist durch sie die Erschließung von Rondorf und Meschenich optimal. Mit ihr werden so viele Kölnerinnen und Kölner im Süden erreicht, dass die Buslinie wegfallen kann. Durch die Vorzugsvariante wird aber auch das Wasserschutzgebiet mehr als bisher geschützt. Alleine schon, weil das Sicherheitsrisiko Tankstelle verschwände. Zudem ist die Trassenführung die kürzeste aller denkbaren. Der Eingriff in den Grüngürtel wäre mit ihr minimiert. Für alle anderen Varianten müssten mehr Bäume gefällt werden.
Gibt es dennoch Alternativen?
Eine. Für die bräuchte es noch nicht einmal eine Brücke über den Verteilerkreis, weil sie ein Stück westlich des Militärrings entlang führen würde. Um diesen dann zu kreuzen, wäre eine Sondergenehmigung denkbar. Wird die nicht erteilt, müsste aber eine Brücke über den Militärring gebaut werden. Bei der als „Nord 2“ bezeichneten Alternative wäre der Trassenverlauf allerdings 700 Meter länger, der Eingriff in Gürtel und Baumbestand damit größer.
Wird es auch Angebote für Pendler geben?
Meschenich leidet besonders unter dem Durchgangsverkehr. Eine Umgehung ist geplant, lässt aber auf sich warten. Um Autofahrern den Umstieg schmackhaft zu machen, sollen sowohl im Süden wie auch im Norden von Meschenich P+R-Anlagen entstehen.
Was kostet die Stadtbahn Süd?
Allein um die nun anstehende Planung weiter vorantreiben zu können, sind 7,7 Millionen Euro nötig. Wird die Vorzugsvariante gebaut, müssen geschätzt 137,8 Millionen Euro investiert werden. Darin sind aber unter anderem noch nicht die Kosten für Leitungsverlegungen, Schutzbauwerke oder Ausgleichsmaßnahmen eingerechnet.